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Haben die Forscher U-Boot Reichenberg gefunden?

Die Liberecer suchten im Atlantik nach der Kampfmaschine der Wehrmacht, die 1941 verschollen ist. Nun sind sie zurück von der Expedition.

Von Petra Laurin
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Blick auf den Atlantik: Irgendwo an der französischen Küste soll das U-Boot auf Grund liegen.
Blick auf den Atlantik: Irgendwo an der französischen Küste soll das U-Boot auf Grund liegen. © Ivan Rous

Insgesamt 76 Stunden auf dem Meer und 797 Kilometer Fahrstrecke liegen hinter den Forschern. Die erste Expedition nach dem U-Boot Reichenberg aus der Zeit des 2. Weltkrieges in der Biskaya vor der französischen Atlantikküste ist beendet. "Es war eine erfolgreiche Reise, trotzdem wir, vor allem wegen des schlechten Wetters, nicht alle geplanten Positionen visuell überprüfen konnten", sagt Ivan Rous, Historiker des Nordböhmisches Museums.

Die Forscher freuen sich, dass sie viele wertvolle magnetometrische und Sonardaten sammeln konnten. Die müssen nun sorgfältig verarbeitet und ausgewertet werden. "Der Ozean ist ein Ort, an dem keine Kompromisse möglich sind, er verdient außerordentliche Demut und Respekt", sagt der Liberecer Historiker.

Die Expeditionsteilnehmer sind sich aufgrund der Rohdaten fast sicher, dass sie mehrere unbekannte Wracks und vielleicht sogar das gesuchte entdeckt haben. Zwei davon konnten die Taucher verifizieren. In dem Gebiet sollen aber schätzungsweise bis zu 700 Wracks sein, die schon identifiziert werden konnten. Und möglicherweise weitere 700, die noch unbekannt sind.

Die nordböhmische Metropole Liberec (Reichenberg) hat großes Interesse am Schicksal ihres verschwundenen "Patenkindes" U206. Die zeitaufwendige und teure Aktion wird von der Stadt selbst, dem Landkreis und privaten Spendern finanziert. "Eine nächste Expedition ist eine Herausforderung", so Ivan Rous. "Wir arbeiten bereits an der Verbesserung unserer Technik, die auch in anderen Bereichen unserer Museumsaktivitäten dienen wird."