Merken

Turmfalken nisten erneut im Chemiewerk

Drei Falkenbabys wurden im Wacker-Werk flügge. Nun denkt das Unternehmen über eine Nest-Kamera nach.

Teilen
Folgen
NEU!
© Wacker

Nünchritz. Die drei Federknäule scheinen sich in der Freianlage extrem wohl zu fühlen. Die Jungvögel sitzen auf verschiedenen Etagen des stählernen Turms und machen wohl gerade eine Pause zwischen ihren anstrengenden Flugversuchen. Immer mal wieder fliegen auch die Turmfalken-Eltern vorbei, während nur wenige Meter weiter die Mitarbeiter der sogenannten HDK-Anlage im Werk der Wacker Chemie AG zugange sind. In dem Betrieb wird hochdisperse Kieselsäure hergestellt, und zusätzlich zu den regelmäßigen Rundgängen wird gerade eine Kontrolle der Anlage vorbereitet. Die Turmfalken stört das rege Treiben jedoch nicht. Nach der Premiere im vergangenen Jahr haben sich die Altvögel erneut für das Nest in 19 Meter Höhe entschieden und dort in den vergangenen Wochen drei Junge groß gezogen.

„Erst haben Tauben in dem Nest gesessen, doch plötzlich waren die Turmfalken wieder da“, erzählt der Betriebsassistent der Anlage Georg Elfenkämper. Wie schon im vergangenen Jahr habe man den Bereich unter dem Nest deshalb abgesperrt, damit die Vögel in Ruhe brüten können. Und jetzt, wo der Nachwuchs flügge ist, sei noch eine Reinigungsrunde geplant, um den Kot zu entfernen. Das sei ein kleiner Aufwand, den man gern in Kauf nimmt, sagt Georg Elfenkämper.

Denn sowohl die Leitung als auch die Mitarbeiter der Anlage sind sichtlich stolz auf „ihre“ Turmfalken. Mit der Kamera wurde der Fortschritt im Nest dokumentiert und die Fotos regelmäßig an die Kollegen weitergeleitet. Die schönsten Impressionen sollen nun sogar in den Sozialräumen aufgehangen werden, kündigt Georg Elfenkämper an. Zudem gibt es Überlegungen, im nächsten Jahr eine Videokamera zu installieren, die das Leben im Falkennest dokumentiert. Denn zwar gebe es noch andere Turmfalken-Paare im Chemiewerk, die zum Beispiel die Nistkästen an den großen Stahlkolonnen nutzen. Ein Nest in einer Freianlage sei aber eben doch etwas Einzigartiges bei Wacker.