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Bedrohen uns russische Hacker, Frau Ungethüm?

Menschen vertrauen großen Internetfirmen fast blind. Warum das in Zeiten des Ukraine-Kriegs gefährlich werden könnte, weiß Hackerin Nadja Ungethüm.

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Mit 13 Jahren baute sie ihren ersten PC. Heute ist sie Hackerin und Digitalexpertin. Aus Döbeln heraus beobachtet Nadja Ungethüm globale Entwicklungen im Netz.
Sie weiß, wo unser Leben angreifbar ist.
Mit 13 Jahren baute sie ihren ersten PC. Heute ist sie Hackerin und Digitalexpertin. Aus Döbeln heraus beobachtet Nadja Ungethüm globale Entwicklungen im Netz. Sie weiß, wo unser Leben angreifbar ist. © kairospress

Ich würde nicht sagen, dass wir mehr in Gefahr sind als früher. Die russischen Hacker-Angriffe sind jetzt eher noch schlechter. Denn es befinden sich weniger Russen in Deutschland, mit denen Hacker zusammenarbeiten können. Nur weil sie motivierter sind, haben sie nicht mehr Wissen über die deutschen IT-Strukturen.

Vor 20 Jahren war das Defacement von Internetseiten ein Trend, also das Austauschen von Inhalten auf Startseiten wie zum Beispiel mit patriotischen Aussagen. Damit wollten sich Hacker profilieren.

Ich kann mir vorstellen, dass heute so etwas Ähnliches passiert. Für das Leben ist das nicht kritisch, es generiert nur Aufmerksamkeit. Die wird propagandistisch ausgeschlachtet, um Stärke zu demonstrieren. Also eine typische Drohgebärde im Stile von Wladimir Putin.

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