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Neustadt sucht Wohnraum und Möbel für ukrainische Flüchtlinge

Noch ist unklar, wie viele Flüchtlinge nach Neustadt kommen. Wie sich die Stadt darauf vorbereitet. Druck kommt auch aus dem Stadtrat.

Von Anja Weber
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Neustadt bereitet sich auf ukrainische Flüchtlinge vor.
Neustadt bereitet sich auf ukrainische Flüchtlinge vor. © Steffen Unger

Neustadt wird in den nächsten Tagen und Wochen Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Die Bereitschaft der Einwohner, zu helfen, ist groß. Um die Hilfe zu koordinieren, haben sich Vertreter von Politik, Wirtschaft, Organisationen und Verbänden zusammengesetzt. Druck kommt jetzt auch aus dem Stadtrat. Matthias Mews (CDU) fordert, dass sich die Stadt zügig auf deren Aufnahme vorbereiten sollte. "Es geht doch darum, dass die Menschen zuerst einmal ein Dach über dem Kopf haben", sagt er.

Nur eine ukrainische Flüchtlingsfamilie ist derzeit privat in Neustadt untergebracht. Wie viele es in den nächsten Tagen sein werden, weiß niemand. Das macht die Vorbereitung darauf nicht leichter. Entsprechend den Vorgaben des Landratsamtes würden derzeit verschiedene Dinge geprüft, so unter anderem die Unterbringung der Familien, aber auch Möglichkeiten zur Beschulung der Kinder oder der Besuch von Kindertagesstätten.

Viel Spielraum gibt es da in Neustadt nicht. Die sogenannten DaZ Klassen (Deutsch als Zweitsprache) seien voll belegt. Ähnlich sei das bei den Hortplätzen. Freie Plätze gebe es lediglich in einer Kindertagesstätte, doch dort fehle das Personal, das einigermaßen die Muttersprache der Kinder beherrschen würde, so Bürgermeister Peter Mühle (NfN). Klaus Anders, NfN-Fraktionsvorsitzender und Leiter der Friedrich-Schiller-Oberschule, meldete 24 freie Plätze für Flüchtlingskinder in seiner Schule. "Allerdings fehlen uns die Lehrer. Die müsste uns das Land zur Verfügung stellen", sagt er.

Stadtrat Matthias Mews geht das etwas zu langsam. Deshalb forderte er die Stadt auf, neben der Erfassung von Wohnraum auch mit dessen Herrichtung und Ausstattung schneller voranzukommen. Deshalb sollte die Stadt einen Aufruf für Möbel und andere Dinge zur Erstausstattung starten.

ASB Neustadt richtet Wohnungen ein

Eine ähnliche Aktion läuft derzeit beim Arbeiter-Samariter-Bund, Ortsverband Neustadt. Die Beschäftigen sind aufgerufen, je nach Möglichkeit Sachspenden wie Möbel abzugeben. Außerdem würde der ASB seinen Hausmeisterpool zur Verfügung stellen, welcher die Wohnungen herrichten könnte.

Unterstützung komme da auch von städtischem Personal, sagt Ordnungsamtsleiter Sascha Große. Er koordiniert die Flüchtlingshilfe im Rathaus und ist Ansprechpartner dafür. An ihn können sich die Menschen wenden, die helfen wollen, per E-Mail. Er informierte, dass 30 Personen sofort in privaten Wohnungen aufgenommen werden könnten, die auch voll ausgestattet seien.

Darüber hinaus sei man in engem Kontakt mit den beiden Großvermietern. Diese haben bereits einige freie Wohnungen gemeldet. Die müssten dann durch das Landratsamt angemietet werden, sagt der Ordnungsamtsleiter. Wenn zehn Wohnungen angemietet seien und die Stadt wisse, wie viele Flüchtlinge kämen, dann könne man auch die entsprechende Erstausstattung stellen. Ein Möbellager wolle die Stadt jedoch nicht einrichten.

Außerdem werde weiter nach beziehbarem Wohnraum gesucht. Wer eine Wohnung zur Verfügung stellen kann und will, soll sich deshalb bei Sascha Große in der Stadtverwaltung melden. Wichtig wären die mögliche Bettenkapazität sowie die Ausstattung. Darüber hinaus werden Dinge für die Erstausstattungen der Wohnungen benötigt und auch Geld.

Wer spenden möchte, kann dies auf das Konto der Stadt Neustadt tun. Verwendungszweck Ukraine. Die Stadt weist darauf hin, dass das Geld ausschließlich in Neustadt verwendet wird.

Bankverbindung:

Volksbank Pirna eG
IBAN: DE 39 8506 0000 1010 8620 10
BIC: GENODEF1PR2
Verwendungszweck Ukraine