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Viel Platz für gefährliche Güter

Die Wilsdruffer Spedition Wackler baut eine Spezialhalle. Die ist nicht nur groß, sondern bringt auch Arbeitsplätze.

Von Maik Brückner
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So soll das neue Lager im Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe nach der Fertigstellung Ende des Jahres aussehen.
So soll das neue Lager im Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe nach der Fertigstellung Ende des Jahres aussehen. © Visualisierung: German Industry Architecture

Markus Hecker hat als Chef der Wilsdruffer Niederlassung der Spedition Wackler schon einiges gesehen. Doch so schnelle Bauarbeiter hat er noch nie erlebt. Innerhalb einer knappen Stunde stellten sie drei Säulen der neuen Halle auf. 

Nun, wenige Tage später sind schon die Konturen des neuen Großlagers zu erkennen, das im Wilsdruffer Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe entsteht. Am Mittwochvormittag fand hier die symbolische Grundsteinlegung statt, zu der auch der geschäftsführende Gesellschafter von Wackler, Oliver Schwarz, und der frühere Unternehmenslenker Günter Schwarz aus Baden-Württemberg angereist waren. Auch Vize-Landrat Heiko Weigel und Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (beide CDU) waren zu der Feierstunde erschienen.

Firma beschäftigt 220 Mitarbeiter

Der Seniorchef zeigte sich erfreut, wie gut sich die 1991 gegründete sächsische Niederlassung der Firma entwickelt habe. An ihrem Standort in Wilsdruff beschäftigt sie heute 220 Mitarbeiter. Dazu kommen rund 180 Mitarbeiter, die in den Partnerfirmen von Wackler arbeiten. Denn die Spedition besitzt keinen eigenen Fuhrpark, sondern arbeitet mit Dienstleistern zusammen. Nun wolle Wackler einen Schritt weitergehen. Dafür investiert die familiengeführte Spedition, deren Hauptsitz sich im baden-württembergischen Göppingen befindet, 20 Millionen Euro. „Es ist unsere bisher größte Einzelinvestition“, erklärte der Seniorchef. Das ist viel Geld. Doch diese ist notwendig, weil viele Auflagen erfüllt werden müssen, erklärte Architekt Stefan Fehse. Die 17 000 Quadratmeter große und bis zu gut zwölf Meter hohe Halle wird ein Lager für Gefahrengut. Hier kann alles gelagert werden, was gefährlich sein könnte.

Geschäftsführer Oliver Schwarz, Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother, Niederlassungsleiter Markus Hecker und Beiratsvorsitzender Günter Schwarz (v.li.) feierten am Mittwoch symbolisch die Grundsteinlegung am neuen Großlager. 
Geschäftsführer Oliver Schwarz, Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother, Niederlassungsleiter Markus Hecker und Beiratsvorsitzender Günter Schwarz (v.li.) feierten am Mittwoch symbolisch die Grundsteinlegung am neuen Großlager.  © Foto: Karl-Ludwig Oberthür

Und das sind nicht nur Fässer mit Säure und anderen Chemikalien, sondern auch Deosprays. Weil diese Flüssigkeiten leicht entzündbar sind, wird die Halle in 14 Einheiten geteilt, die separiert werden können. Im Falle eines Brandes können sich die Flammen nicht so ohne Weiteres ausbreiten.

Deshalb muss bei Projektierung und Bau vieles beachtet werden. Auch die Genehmigung des Vorhabens dauerte. Den Antrag dazu stellte Wackler 2016. Vize-Landrat Weigel warb um Verständnis für die Behörden. Die wollen alles ganz genau wissen, um es beurteilen zu können. Schließlich müssen sie sich für die Genehmigung später auch rechtfertigen können. Das Landratsamt sei an diesem Prozess als Fachbehörde beteiligt gewesen, die Entscheidung lag bei der Landesdirektion. Weigel zeigte sich von den Anstrengungen Wacklers beeindruckt: „Hier wird alles Menschenmögliche getan, um Gefahren zu verhindern“, erklärte er. Es sei vielleicht die modernste Lagerhalle dieser Art, die zurzeit in Europa gebaut werde.

Bürgermeister Rother lobte das Engagement von Wackler. Das Unternehmen sei in Wilsdruff angekommen, gehöre zur Stadt. Das Unternehmen unterstützt den Fußball und Kulturveranstaltungen. Deshalb sei es dem Stadtrat und der Verwaltung nicht schwergefallen, die Erweiterungspläne zu unterstützen. Noch habe man nicht alle Genehmigungen, gab Seniorchef Schwarz zu bedenken. Er hoffe, dass die Behörden diese bald erteilten.

Auf das Baugeschehen hat das aber keine Auswirkung. Im Juli soll der Rohbau stehen. Danach beginnt der Innenausbau. Wenn nichts dazwischen kommt, kann die neue Halle Ende des Jahres fertig werden, sagt Architekt Fehse. Parallel dazu wird Wackler Mitarbeiter suchen. Für die neue Halle werden Fachkräfte für Lagerlogistik und Speditionskaufleute gesucht. Nach der kompletten Inbetriebnahme werden hier 30 bis 50 Menschen arbeiten, so Geschäftsführer Schwarz.

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