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Viel Platz für neue Investoren

Seit Anfang des Jahres steht die nächste Produktionshalle in Großenhain leer. Die Konkurrenz im Landkreis ist groß.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Jörg Richter

Großenhain. Manchmal ist es wie verhext. Da fühlt sich eine Firma in Großenhain wohl und zieht dennoch weg. So wie im Fall von Labelprint24. Der Verpackungshersteller hatte sich in den ehemaligen Plus-Markt eingemietet. Auf rund 1 600 Quadratmetern wurden hier bis Ende letzten Jahres Etiketten und Faltschachteln produziert. Arbeit für 40 Leute. Aber weil Labelprint24 seine Produktion erweitern will, kündigte das Unternehmen bereits Mitte 2017 den Mietvertrag und hat jetzt im nahe gelegenen Zeithain seine neue Heimat.

Die ehemalige Labelprint-Halle sucht einen Nachnutzer,
Die ehemalige Labelprint-Halle sucht einen Nachnutzer, © Klaus-Dieter Brühl
Auch die ehemalige Kaufhalle im Preuskerviertel steht leer.
Auch die ehemalige Kaufhalle im Preuskerviertel steht leer. © Archiv/Klaus-Dieter Brühl
Teile der Textima-Halle könnten genutzt werden.
Teile der Textima-Halle könnten genutzt werden. © Klaus-Dieter Brühl

Seit 1. Januar steht die 1993 erbaute Halle leer und sucht einen Nachmieter. Der muss für knapp 6 400 Euro pro Monat erst einmal gefunden werden. Wie die SZ von der bundesweit agierenden RVI Vermietung und Verwaltung GmbH erfuhr, würde ein Käufer für das insgesamt 4 000 Quadratmeter große Grundstück gesucht. „Wir sind in Verhandlungen mit Interessenten“, so RVI-Pressesprecherin Daniela Landes zuversichtlich. Mehr könne sie allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

„In Großenhain existieren nur wenige leerstehende Gewerbe- und Industriehallen“, teilt Stadtsprecherin Diana Schulze mit. Alle seien in der Hand von privaten Eigentümern. „Wir bieten unsere Unterstützung bei der Suche nach einer Nachnutzung an“, sagt sie. So pflegt die Stadtverwaltung, wenn gewünscht, die freien Immobilien in die Gewerbeimmobilien-Datenbank des Freistaates ein, so dass auch die Wirtschaftsförderung Sachsen Zugriff darauf hat.

Gegenwärtig sind vier Großenhainer Objekte in dieser Datenbank zu finden. So auch Teile der ehemalige Textima-Halle. Die 1980 erbaute Halle gilt als längste Produktionshalle Großenhains und ist Heimat von mehreren Firmen, u. a. vom Rasenmäher-Hersteller Multikon. Von den insgesamt 10 000 Quadratmetern Fläche ist noch ein Viertel verfügbar.

Im Industrie- und Gewerbegebiet Flugplatz steht seit Ende 2016 die frühere Halle der österreichischen Firma Technopor leer. Im Juni des gleichen Jahres hatte Geschäftsführer Wilhelm Salzer verkündet, dass die Produktion von Glasschaum, einem Wärmedämmstoff, eingestellt wird. „Wir nehmen uns eine Auszeit und ziehen uns generell aus dem kompletten Markt zurück“, so Salzer. „Allerdings nur bis auf Weiteres.“ Das Unternehmen aus Krems tüftele bereits an marktgerechten, neuen und innovativen Produkten. – Aber nicht mehr in Großenhain. Die mehr als 1 600 Quadratmeter große Halle steht zum Verkauf.

Genauso wie die ehemalige Kaufhalle im Preuskerviertel. „Hier gab es mal einen Besichtigungstermin mit den Eigentümern und einem Interessenten, aber leider war das Objekt nicht ganz passend“, berichtet Stadtsprecherin Diana Schulze. Und auch für 180 Quadratmeter Büroflächen im Gewerbegebiet Zschieschen (Eichenallee 8) gibt es noch keinen neuen Mieter.

Die Konkurrenz ist groß. Allein für den Landkreis Meißen listet die Wirtschaftsförderung Sachsen 34 Objekte auf. 27 davon sind leerstehende Produktionshallen.