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Volksbank  legt Filialen zusammen

Das Online-Bankgeschäft macht bereits 56 Prozent aus. Der Filialservice wird weniger nachgefragt. Zum Beispiel auch in Bretnig. Die Bank reagiert.

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Das Gebäude in Bretnig gehört der Volksbank. Am 1. April wird die Filiale geschlossen. Auch das Fleischfachgeschäft (rechts) gibt es nicht mehr. Was aus dem Haus wird, ist noch völlig offen.
Das Gebäude in Bretnig gehört der Volksbank. Am 1. April wird die Filiale geschlossen. Auch das Fleischfachgeschäft (rechts) gibt es nicht mehr. Was aus dem Haus wird, ist noch völlig offen. © SZ/Reiner Hanke

Dresden/Bautzen. Die Volksbank Dresden-Bautzen eG schließt – wie bereits angekündigt – mehrere Filialen. Damit reagiere man „wie die gesamte Bankenbranche auf einen umfassenden Wandel“, so Pressesprecher Thomas Lohse. Die zunehmende Nutzung von digitalen Serviceangeboten sei Ausdruck eines veränderten Kundenverhaltens. Aktuell betrage die Online-Quote der in der Volksbank Dresden-Bautzen eG geführten Konten bereits 56 Prozent. „Die Nachfrage nach Services in den Filialen geht zurück.“ Allerdings bewege sich die Frequenz der Kundenberatung in den Filialen zu Themen wir Geldanlage, Finanzierung oder Vorsorge weiterhin „auf einem sehr hohen Niveau“, wie es heißt. Um als regionale, genossenschaftliche Bank gut für die Zukunft gerüstet zu sein, wolle man sich nun dem Wandel stellen.

So gibt es seit Jahresbeginn für alle Filialen neue Geschäftszeiten. Dabei wurde insbesondere ein einheitlicher Beginn morgens um 9 Uhr angestrebt. Ein Teil der Filialen bleibe mittwochs für den Service geschlossen, stehe aber an diesem Tag für die Kundenberatung zur Verfügung. Nach Terminvereinbarungen sind Beratungen werktags zwischen 8 und 20 Uhr unabhängig von den Geschäftszeiten möglich. Sie richten sich nach den regionalen Gegebenheiten – also nach Markttagen und dem bisherigen Kundenverhalten – und sind damit für alle Standorte unterschiedlich. „Wir haben bereits Erfahrungen mit dem Sharing von Filialen gemacht und übertragen dieses Modell nun auf weitere Filialen“, so Lohse. Mit abgestimmten Schließtagen von kleineren Standorten. Die Mitarbeiter wechseln dann in den jeweils anderen Standort.

Kunden schriftlich informiert

Es gibt aber auch die faktische Zusammenlegung von Filialen. Zum 1. April betrifft das die Filialen Dresden-Zschachwitz und Dresden-Seidnitz. Künftig erfolgen Service und Beratung am Standort im Seidnitz-Center. Am gleichen Tag werden auch die Filialen von Bretnig-Hauswalde und Großröhrsdorf zusammengelegt. Service und Beratung gibt es dann nur noch in der Stadt selbst. „Alle betroffenen Kunden wurden seit Jahresbeginn schriftlich informiert“, so der Pressesprecher.

Veränderungen gibt es ansonsten auch bei den Selbstbedienungsstandorten. Kreischa und Weißenberg gehen zum 29. März vom Netz. Diese Entscheidung habe sich bereits längere Zeit angedeutet, da beide Standorte nur sehr unterdurchschnittlich genutzt wurden. Außerdem gebe es für den Bargeldservice vor Ort Alternativen bei regionalen Supermärkten.

Über die Veränderungen sei auch auf den regionalen Mitgliederversammlungen informiert worden. „Unsere Mitglieder haben das Recht, diese wichtige Informationen aus erster Hand von ihrer Bank zu erhalten“, so Thomas Lohse. „Nach dem Ausblick des Vorstandes auf die künftige Entwicklung der Bank, kamen die Ausführungen über die geplante Optimierung des Filialnetzes für die Mitglieder nicht überraschend. Wichtig ist ihnen unser Bekenntnis zu kompetenter Beratungspräsenz in der Region und ein hoher Servicelevel per Telefon, Internet oder in der Filiale.“

Seit der Verschmelzung zur Volksbank Dresden-Bautzen eG wurden der Service über das Internet und das Telefon erheblich ausgebaut. Ein großer Teil der Dienstleistung kann von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr telefonisch, also ohne nochmaligen schriftlichen oder persönlichen Kontakt mit der Bank erledigt werden. (SZ)