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Warum Sachsens bekannteste Polizistin Schluss macht

Adrienne Koleszar hat fast 700.000 Fans auf Instagram. Zuletzt entfremdete sie sich jedoch immer mehr von dieser Welt.

Von Henry Berndt
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Auf solche Bilder von Adrienne Koleszar werden die Fans künftig verzichten müssen.
Auf solche Bilder von Adrienne Koleszar werden die Fans künftig verzichten müssen. © Instagram

"Und das hier ist das Ende." Punkt. Damit wollte es Adrienne Koleszar eigentlich belassen. Keinen ihrer Anhänger wird es aber überraschen, dass sie dann noch ein paar Worte mehr verlieren wollte, über ihren mindestens zeitweiligen Abschied von Instagram.

Und so schrieb die 34-Jährige unter ihr vorerst letztes Foto, das sie im weißen Bikini am Pool zeigt, über alle die Dinge, die sie zu diesem Schritt bewogen haben. Bedeutende unbedeutende Zeilen, wie sie selbst sagen würde.

"Wir kümmern uns weniger um unser eigenes wundervolles Leben, als das Leben anderer zu beobachten, zu beneiden, zu bewerten, zu beurteilen, zu verurteilen, wegzuwischen und von vorn. Endlosschleife", schreibt sie und rechnet auf diese Weise mit Instagram im Speziellen und sozialen Medien im Allgemeinen ab.

"Social Media macht manchmal traurig. Irgendwie ein Fakt, der so real geworden ist, dass ich Gänsehaut bekomme."

Im vergangenen Jahr hatte sich die Dresdner Polizeikommissarin noch für ein halbes Jahr vom Dienst freistellen lassen, um sich ganz ihrer Online-Karriere widmen zu können. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, hat viel mit einem einzigen Bild zu tun, das sie im März 2016 auf Instagram postete: Es zeigt Adrienne in Polizeiuniform vor der Kulisse der Dresdner Altstadt. 

Mit diesem Foto begann im Februar 2015 der Instagram-Hype um Adrienne Koleszar.
Mit diesem Foto begann im Februar 2015 der Instagram-Hype um Adrienne Koleszar. © Instagram

Medien weltweit machten sie daraufhin zum "Hottest Cop" - der heißesten Polizistin. Innerhalb weniger Monate vervielfachte sich ihre Fangemeinde. Und so wurde Adrienne Koleszar fast unfreiwillig zum Vorbild für Dutzende andere Influencer, die ihr Geld mit Werbung in ihren Blogs und Postings verdienen. 

Sie selbst grübelte lange, ob sie überhaupt wieder in den Polizeidienst zurückkehren sollte. Ab Januar zog sie ihre Uniform wieder an und gab bekannt, beiden Welten treu bleiben zu wollen. Nun hat sie sich doch für eine Seite entschieden.

Vorerst. Ein Hintertürchen lässt sich Adrienne offen. "Ich werde wiederkommen, ganz bestimmt. Weil ich das hier genauso liebe wie die Realität. Also das echte Leben. Das was unglaublich viele Menschen nicht (mehr) wirklich können."