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Warum sind die Glashütter Kitas so beliebt?

Gute Noten bekommen die Kitas beim Familienkompass der SZ. Individuelle Betreuung gehört mit zum Erfolgsrezept.

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© Egbert Kamprath

Jonathan kennt sich am Himmel besser aus als manche Erzieherin. Der Junge besucht den Kindergarten in Reinhardtsgrimma und ist ein Astronomiefan. Er versteht schon jetzt, warum der Mond sich mal halb, mal gar nicht zeigt und kennt viele Sternbilder.

Jonathan ist eines von vielen Kindern, die alle noch klein sind, aber schon ihre persönlichen Stärken und Interessen ausprägen. Bettina Götze leitet den Max-und-Moritz-Kindergarten in Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf sowie den Schulhort in Reinhardtsgrimma. Sie sagt: „Wenn sie eine Gruppe mit 15 Kindern haben. Dann sind das 15 Individuen.“

Damit die Erzieherinnen diesen Persönlichkeiten gerecht werden, arbeiten sie im Max-und-Moritz-Kindergarten an einer neuen Konzeption für ihre Arbeit. „Das wird ein Schwerpunkt im nächsten Schuljahr“, sagt die Kita-Leiterin. Dabei fordert sie auch ihre Kolleginnen. So bereiten sich alle auf eine Fortbildung vor, die über anderthalb Tage am Wochenende in Dresden stattfindet. Dafür opfern sie auch ihre Freizeit. Dieses Engagement haben die Eltern in der Umfrage zum SZ-Familienkompass gewürdigt. In diesem Punkt haben die Erzieherinnen der Glashütter Einrichtungen eine Spitzennote erhalten. „So etwas tut uns auch gut“, sagt Götze und freut sich.

Denn auch in der Kindererziehung folgen die Beschäftigten laufend neuen Entwicklungen. „Als ich vor 20 Jahren angefangen habe, war ich den ganzen Tag mit den Kindern beschäftigt“, erzählt Götze. Heute gehört zur Arbeit einer Erzieherin viel mehr, beispielsweise die Dokumentation von jedem einzelnen Kind. Elternabende gibt es noch. Darüber hinaus ist jetzt mindestens einmal im Jahr ein Gespräch mit den Eltern eines jeden Kindes vorgesehen. Dafür müssen sich die Erzieher zurücknehmen, nicht mehr alles vormachen, sondern die Kinder beobachten und ihnen zur Seite stehen, wenn sie Hilfe benötigen.

Ähnlich sieht das Götzes Kollegin in Glashütte. Ilona Kochel ist für die Kindergärten und -krippen in Glashütte, Dittersdorf und Schlottwitz verantwortlich sowie für den Hort an der Grundschule Glashütte. All diese Einrichtungen arbeiten nach dem sogenannten situationsorientierten Ansatz. Auch hier steht im Vordergrund, die Kinder zu beobachten und je nach Situation zu unterstützen. Ihre Fragen beantworten ist wichtiger, als vorgegebene Erklärungen zu geben.

Dabei ist das Engagement der Mitarbeiterinnen auch in Zukunft immer noch gefragt. Denn die Ansprüche der Eltern an die Erziehung wandeln sich ebenso wie die Welt, in der die Kinder aufwachsen.

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