"Höhepunkt des Jahres": Alle Termine für die Bergparaden in Sachsen auf einen Blick
Mit einer Bergparade in Chemnitz sind die sächsischen Bergmannsvereine am Samstag in die Adventszeit gestartet. Etwa 1.000 Menschen beteiligten sich an der Parade, zum Abschlusskonzert kamen rund 3.500 Besucherinnen und Besucher, wie ein Sprecher der Stadt der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Für Sachsens Bergmannsvereine hat damit der Höhepunkt des Jahres begonnen. Im traditionellen Habit und begleitet von Musikkapellen und Gesang ziehen sie im Advent wieder durch die Städte und erinnern an die jahrhundertealte Bergbautradition im Freistaat, der viele Weihnachtsbräuche entstammen.
Nach dem Adventsauftakt soll es gleich am nächsten Tag schon weitergehen mit den Bergparaden. So ist unter anderem in Aue-Bad Schlema im Erzgebirgskreis eine Parade im Rahmen des Auer Weihnachtsmarkts geplant. Auch in Oelsnitz (Vogtlandkreis), Zwönitz und Thum (beide Erzgebirgskreis) standen an diesem Wochenende Bergparaden auf dem Programm.
Bergparaden im Erzgebirge 2023: Die Termine im Überblick
- Seiffen: 2. Dezember, 9.30 Uhr, Kleine Bergparade
- Chemnitz: 2. Dezember, 17 Uhr, Auftaktbergparade
- Oelsnitz: 2. Dezember, 17 Uhr, Bergparade zum Weihnachtsmarkt
- Thum: 3. Dezember, 14 Uhr, Bergparade zum Weihnachtsmarkt
- Schellerhau: 3. Dezember, 15.30 Uhr, Großer weihnachtlicher Bergaufzug
- Aue: 3. Dezember, 17 Uhr, Große Bergparade
- Brand-Erbisdorf: 8. Dezember, 18 Uhr, Bergaufzug
- Stollberg: 9. Dezember, 14 Uhr, Bergparade
- Freiberg: 9. Dezember, 17 Uhr, Bergparade im Fackelschein zum Christmarkt
- Olbernhau: 9. Dezember, 17 Uhr, Hütten- und Bergaufzug
- Schneeberg: 10. Dezember, 16.30 Uhr, Große nächtliche Bergparade
- Johanngeorgenstadt: 16. Dezember, 13.45 Uhr, Bergparade
- Zwickau: 16. Dezember, 14 Uhr, Bergparade
- Seiffen: 16. Dezember, 14 Uhr, Große Bergparade
- Schwarzenberg: 16. Dezember, 17 Uhr, Große Bergparade
- Marienberg: 17. Dezember, 14 Uhr, Große Bergparade
- Lößnitz: 17. Dezember, 17 Uhr, Bergparade
- Geyer: 17. Dezember, 17 Uhr, Kleine Bergaufzug zum Weihnachtsmarkt
- Annaberg-Buchholz: 23. Dezember, 13.30 Uhr, Große Abschlussbergparade
Bergparaden: "Das ist für uns der Höhepunkt des Jahres"
Die Bergparaden sind nicht nur immaterielles Kulturerbe, sondern locken jedes Jahr Zehntausende Schaulustige an. Allein rund ein Dutzend würden im Advent vom Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine ausgerichtet, sagte dessen Vorsitzender Ray Lätzsch der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen viele weitere regionale Aufzüge.
"Das ist für uns der Höhepunkt des Jahres und das, weswegen die Menschen in den Vereinen aktiv sind", erklärte Lätzsch und sprach von "positivem Stress" für sich und seine Kollegen. Es gehe darum, das berg- und hüttenmännische Brauchtum in der Öffentlichkeit zu präsentieren, weiterzugeben und in der Vorweihnachtszeit Freude in die Herzen der Menschen zu bringen. In den mehr als 60 Vereinen engagieren sich laut Lätzsch rund 3.800 Menschen.
"Steigerlied" zum Abschluss jeder Bergparade
Im Leipziger Gewandhaus soll am Sonntag eine Bergmännische Weihnacht unter anderem mit dem Musikkorps der Bergstadt Schneeberg weihnachtliche Stimmung verbreiten. Abschluss der Paraden ist traditionell der Umzug in Annaberg-Buchholz im Erzgebirgskreis. Weil dieses Jahr der Heilige Abend auf den vierten Advent fällt, findet die Parade schon am Samstag zuvor (23. Dezember) statt.
Zur Abschlusszeremonie jeder Parade gehört das "Steigerlied", das mit seinen Versen "Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt" vielen in Sachsen als heimliche Hymne gilt. Im Frühjahr wurde es zum immateriellen Kulturerbe geadelt. "Darauf sind wir sehr stolz, weil dieses Lied seinen Ursprung hier in Sachsen hat", betonte Lätzsch.
Während für die Imagekampagne "So geht sächsisch" des Freistaates zuletzt etliche modernere Adaptionen des Liedes eingespielt und ins Internet gestellt wurden - von Blues, Swing über Breakdance bis hin zum Lied auf Persisch - setzen die Bergmannsvereine bei ihren Paraden weiter auf die traditionelle Version. "Wenn ich in Bayern bin, will ich auch einen traditionellen Schuhplattler sehen und nicht irgendeine Pop-Variante", sagte Lätzsch zur Begründung. (dpa/SZ)