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Weihnachtskrippen aus aller Welt

Im Heimatmuseum Neschwitz stellt Uta Schilder ihre Sammlung aus. Für sie sind diese Objekte Entspannung. Stellen sie doch das Gegenteil von ihrem Beruf dar.

Von Kerstin Fiedler
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Uta Schilder aus Pließkowitz stellt ab Sonnabend Krippen aus aller Welt im Heimatmuseum Neschwitz aus.
Uta Schilder aus Pließkowitz stellt ab Sonnabend Krippen aus aller Welt im Heimatmuseum Neschwitz aus. © SZ/Uwe Soeder

Neschwitz. Groß, klein, traditionell – aber auch bunt und kitschig sind die vielen Weihnachtskrippen aus Papier, Holz, Glas, Steinnuss, Silber oder Keramik. Eins haben sie gemeinsam: Sie erzählen von der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte. Im Heimatmuseum Neschwitz zeigen jetzt Uta Schilder und ihr Mann Andreas Tenne 225 stehende und 15 hängende Krippen. Die Sonderausstellung wird am Sonnabend zum Weihnachtsmarkt eröffnet.

Begonnen hat die Leidenschaft von Uta Schilder vor 15 Jahren, als ihr Mann ihr aus Kenia eine erste Krippe mitbrachte. Da sie zu Hause auch eine hatte, fand sie die Idee, so etwas zu sammeln, nicht schlecht. Die meisten Exemplare stammen aus den Ländern, die sie entweder selbst besuchten oder aus denen Freunde und vor allem Familie neue Exponate mitbringen. „Meine Schwiegertochter stammt Liberia, und sie hat Verwandtschaft in der ganzen Welt“, erzählt Uta Schilder. Damit sie es auch ja nicht verpassen, den Reiseleiter rechtzeitig danach zu fragen, wo man eine Krippe kaufen kann, drucken sie sich das Wort jeweils in der Landessprache aus. Und wenn sie in einem Laden stehen, in dem es scheinbar nur Krimskrams gibt, dann finden sie ganz bestimmt diese eine Krippe. „Und wenn es nur die drei Hauptfiguren sind“, sagt Uta Schilder. So geschehen zum Beispiel in Marokko vor einer Ausgrabungsstätte. Vietnam, Peru, Mexico, Island, Irland oder Griechenland – überall findet man Weihnachtskrippen, selbst in überwiegend muslimischen Ländern. Und so hat jedes Jesuskind eben auch die Nationalität des jeweiligen Landes – gibt es Indios, Afrikaner oder Griechen. Für die Besucher hat Uta Schilder eine Aufgabe: Es gibt einen Christus, der anders als die anderen daliegt. „Viel Spaß beim Suchen“, wünscht Uta Schilder. Für die Bestattungsunternehmerin aus Pließkowitz ist das Sammeln von Weihnachtskrippen Entspannung. „Schließlich stellen die Szenen genau das Gegenteil von dem dar, was ich mache. Sie verkörpern die Geburt“, erklärt die 64-Jährige. Gern verbindet sie die Ausstellungen mit einem Spendenaufruf. So sammelte sie schon für ein Waisenhaus in Liberia. Der Onkel ihrer Schwiegertochter leitete dieses Haus, in dem vor allem Kinder von Ebola-Opfern untergekommen sind. Aber auch die Glocken von Baruth bekamen Aufmerksamkeit. „Dafür haben wir die Krippen in unserem Haus aufgestellt und mal ein Zimmer ausgeräumt“, lacht Uta Schilder.

Die Kultur- und Heimatfreunde Neschwitz, die das Museum betreiben, freuen sich auf die 43. Sonderausstellung. Aber auch darüber, dass zur Eröffnung am Sonnabend das 15-jährige Bestehen des Museums begangen werden kann. Am 30. November 2004 öffneten sich erstmals die Türen des ehemaligen Einkaufsmarktes als Ausstellungsräume.

Eröffnung der Krippenausstellung am Sonnabend, 13 Uhr. Weihnachtsmarkt von 10 bis 18 Uhr mit Plätzchenbacken, Programm der Schule und Weihnachtsmann

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