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Füchse schaffen den Serienausgleich

Im ersten Heimspiel gegen Kassel lassen sich die Lausitzer Füchse auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen.

Von Frank Thümmler
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Die Lausitzer Füchse lieferten im ersten Viertelfinal-Heimspiel ein großartiges Spiel gegen den Favoriten Kassel ab und jubelten über vier Treffer.
Die Lausitzer Füchse lieferten im ersten Viertelfinal-Heimspiel ein großartiges Spiel gegen den Favoriten Kassel ab und jubelten über vier Treffer. © Thomas Heide

Damit haben wohl die wenigsten Experten gerechnet. Die Lausitzer Füchse haben mit einer Riesenleistung den 1:1-Serienausgleich gegen den Titelfavoriten aus Kassel geschafft. Entscheidend war am Ende das – man mag es kaum glauben – überragende Überzahlspiel der Lausitzer Füchse, die so auch den entscheidenden Treffer erzielten.

Das Spiel begann so ähnlich wie die Partie vor zwei Tagen in Kassel – mit hohem Tempo, harten Zweikämpfen und einem schnellen Tor für die Füchse. Nach einem Fehlpass der Kasseler kam Järveläinen an den Puck, spielte den Puck von hinter der Grundlinie zurück auf den heranstürmenden Verteidiger Blumenschein, der mit einem Direktschuss halbhoch in die lange Ecke dem Kasseler Torwart Maxwell keine Chance ließ. Beeindrucken ließen sich die Kasseler davon nicht, fuhren jeden Check zu Ende und versuchten das wieder von Jonas Stettmer gehütete Füchse-Tor unter Druck zu setzen. Der in dieser Saison bisher überragende Torwart zeigte bei einigen Paraden seine Klasse. Auf der anderen Seite versteckten sich die Füchse nicht. Bei einem von der Bande zurückspringenden Puck herrschte Alarm vor dem Kasseler Tor. Auf der anderen Seite kamen die Gäste zu einem Konter. Nach einem langen Pass war Schwartz frei, scheiterte aber an Stettmer. Das Forechecking der Gäste wurde nach und nach noch intensiver. Die Füchse hatten Probleme, aus dem eigenen Drittel zu spielen, verteidigten aber stark. In einer solchen Situation (Grafenthin verpasste die Chance, den Puck aus dem Drittel zu spielen) fiel dann der Ausgleich. Faber schoss von der Blauen Linie, MacAuley, vor dem Tor allein gelassen, verdeckte Torhüter Stettmer die Sicht, und fälschte die Scheibe ins Tor ab, gut zwei Minuten vor der Drittelpause. Auch das ähnelte dem Spielverlauf vom Mittwoch. Kapitän Breitkreuz hatte 30 Sekunden vor Drittelende eine gute Schusschance, Torwart Maxwell hatte große Mühe. Es ging wie am Mittwoch mit einem 1:1 in die Kabinen.

Im Mitteldrittel, bei dem die Wechsel während des laufenden Spiels wegen des weiten Weges zur Wechselbank schwieriger sind, hatten die Füchse das Spiel in Kassel verloren. Erneut gerieten die Füchse gleich zu Beginn des Abschnitts gehörig unter Druck, Torwart Stettmer unter Beschuss. Zwischendurch hatte Scheidl mit einer starken Einzelleistung eine gute Chance, aber Maxwell fiel. Dann fiel, wie in Kassel der Führungstreffer für den Favoriten, diesmal glücklich. Ein Schuss prallte von Torwart Stettmer nach oben ab, Korte bekam den Schläger an den springenden Puck und schoss von der Grundlinie Stettmers Rücken an. Dann wurde es erstmals anders: Die Füchse zeigten eine offensive Reaktion, kamen binnen einer Minute zu drei Chancen zum Ausgleich. Die dritte nutzte Grafenthin, nachdem Ritter einen Pass abgefangen und den Pass auf den Stürmer im genau richtigen Moment gespielt hatte. Grafenthin darf durch die Beine des Torwarts zum 2:2. Und es ging „anders“ weiter. Die Füchse gerieten wieder unter Druck, aber die Huskies nahmen dann eine unnötige Strafe im Mitteldrittel. In Überzahl lief für die Füchse lange nicht viel, aber dann erzielte Järveläinen mit einem genauen Schuss in die lange Ecke das 3:2. Aber dann griffen die Schiedsrichter ein: Bohac foulte Schwartz, die Schiedsrichter schickten ihn und aber auch Zauner (weil er danach einen Stürmer vor dem Tor mit dem Schläger wegdrückte – sehr harte Strafe) gleichzeitig auf die Strafbank. Die Fans und auch Füchse-Trainer Väkiparta waren außer sich. Die Quittung kam 40 Sekunden später. Faber erzielte den Ausgleich mit einem verdeckten Schuss. Den Rest der dann einfachen Unterzahl überstanden die Füchse – und machten danach selbst wieder Druck. Als die Kasseler zum wiederholten Mal die Füchse-Verteidiger in Torwart Stettmer schoben, war die Halle wieder laut – sehr laut.

Das Spiel blieb spannend. Zu Beginn des Schlussdrittels hatten beide Mannschaften ihre Offensivaktionen. Die Kasseler versuchten, das Tempo zu erhöhen, aber die Füchse ließen nicht viel zu. Dann kassierten die Gäste eine Strafe, weil ein Stock im Gesicht von Järveläinen landete. Bei angezeigter Strafe wäre fast Zauner aus Nahdistanz der erneute Führungstreffer für die Füchse gelungen. Diese Überzahl spielten die Füchse, als wären sie die beste Überzahlmannschaft der Liga. Erst traf Järveläinen die Latte, dann hämmerte Mäkitalo die Scheibe zum 4:3 unter die Latte. Die Gäste versuchten sofort zu antworten und hatten zwei Riesenchancen, aber Stettmer parierte großartig. Es wurde eine Abwehrschlacht der Füchse. Immer wieder warfen sie sich in die Schussbahn und verteidigten die knappe Führung. 105 Sekunden vor Schluss nahm Kassel den Torwart vom Eis. Stettmer rettete gleich großartig gegen Olsen. Eine Minute vor Schluss ließ Scheidl eine Riesenchance vor dem leeren Tor liegen. Aber der große Kampf der Füchse wurde belohnt – 4:3-Sieg. Die Füchse gleichen die Serie gegen Kassel aus. Am Sonntag geht es in Kassel weiter.