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Ladehemmung bei den Lausitzer Füchsen

Nach nur einem Tor am Freitag gegen Selb bleiben die Füchse beim Derby in Dresden torlos, und verlieren hoch.

Von Frank Thümmler
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Das Tor der Dresdner Eislöwen war wie vernagelt. Hier findet Eric Hördler keine Lücke.
Das Tor der Dresdner Eislöwen war wie vernagelt. Hier findet Eric Hördler keine Lücke. © Thomas Heide

Dieses Derby werden Füchse Fans wohl schnell vergessen wollen. 4:0 für die Dresdner Eislöwen. Vor allem die mangelnde Durchschlagskraft der Füchse macht Sorgen. Mit nur einem Treffer am Wochenende ist kein Blumentopf zu gewinnen. Die Füchse rutschen auf Platz zwölf ab.

Bei den Lausitzern stand nach der U20-WM erstmals wieder Nikita Quapp im Tor. Das eröffnete Füchse-Trainer Petteri Väkiparta, auch den wiedergenesenen Henritius als vieren Ausländer auf dem Feld einzusetzen, weil ja Torwart Kolppanen nicht im Füchse-Kader stand.

Das, was die Füchse unbedingt vermeiden mussten, passierte gleich zu Beginn: Julian Wäser konnte den einschussbereiten Dresdner Rundqvist nur mit einem Foul stoppen – Überzahl für die Eislöwen. Die Dresdener gehören zu den besten Überzahlmannschaften der Liga, aber diesmal konnten die Füchse alle Angriffe abwehren. Die Füchse versuchten dann, besser ins Spiel zu kommen, Mäkitalo und Adam gaben erste Schüsse auf Dresdner Tor ab. Aber dann gelang den Eislöwen, bei angezeigter Strafe, das 1:0. Ex-Fuchs Anders umkurvte das Füchse-Tor und legte dann quer auf den heranstürmenden Porsberger, der direkt ins Dreiangel traf. Das Spiel blieb eher ausgeglichen, ohne das sich die Füchse große Chancen erspielen konnten. Als Verteidiger Zauner bei einem Schussversuch an der blauen Linie über die Scheibe schlug, ergab sich eine Konterchance für Mrasek. Am Ende hatte Knobloch zwei gute Chancen, aber Quapp war jeweils zur Stelle. Nach und nach gewannen die Füchse mehr Zweikämpfe, nahmen auch die Intensität des Derbys an, aber zu den großen Torchancen kamen sie nicht.

Im Mitteldrittel blieben Tempo und Intensität hoch. Die Gastgeber hatten die größeren Spielanteile und auch mehr Torschüsse, aber die ganz gefährlichen Aktioen gab es zunächst nicht. Und immer wieder war auch der sichere Quapp im Tor zur Stelle. Die Füchse hatten einige Probleme, geordnet aus dem eigenen Drittel zu kommen und die weiten Wechsel zu managen. Gefährlichste Aktionen waren eine Direktschuss von Garlent aus spitzem Winkel und ein Abschluss von Mäkitalo nach einem 3:2-Konter. Beide Male war Dresdens Schwendener zur Stelle. Dan musste Breitkreuz auf die Strafbank, weil er aus Sicht der Schiedsrichter übertrieb, als er seinen Torwart beschützen wollte – eine zugleich ärgerliche wie harte Strafe. Die Strafe über standen die Füchse relativ problemlos, aber mit deren Ablauf tauchte Andres völlig allein vor Quapp auf, der junge Füchse-Torwart blieb nach einer Riesenparade mit der Fanghand Sieger. Als nach einem späten Abseitspfiff der Dresdner Filin noch aufs Tor schoss, gab es eine kleine Schlägerei. In der Folge gab es Strafen für Filin (zwei plus zwei) und Adam. – Überzahl für die Füchse. In Überzahl hatten die Füchse erst große Probleme, ins Drittel zu kommen, aber dann hatten die Füchse zwei Riesenchancen durch Adam, der an Schwendener scheiterte und eine Aktion, bei der der Puck vor dem Tor frei lag. Die Füchse hatten dann nach einer weiteren Strafe für neun Sekunden sogar doppelte Überzahl, aber weder da noch bei der schwach gespielten Überzahl danach gelang der Ausgleich. Die Eislöwen hatten bei einem 2:1-Konter sogar die Chance auf das 2:0, aber Zauner rettete klasse mit langem Schläger. Übezahl scheint weiterhin das Problem der Füchse zu sein. Zauner holte sich dann übermotiviert noch eine ungeschickte Strafe wegen eines Ellbogenchecks. Die Füchse kämpften aber mit allen Mitteln und hatten bei einer Einzelleistung von Valentin, der mit aller Macht über das Feld zog und am Ende die Torlatte traf, die beste Chance.

Die Füchse brauchten nun im Schlussabschnitt unbedingt ein Tor. Die erste große Chance hatte Scheidl, der von Anders freigespielt knapp an Schwendener scheiterte. Der Kanadier, der die Saison so stark begonnen hatte, hat Ladehemmung – seit Ende November in elf Partien nur noch vier Scorerpunkte. Wenig später hatte der klasse freigespielte Wäser den Ausgleich auf dem Schläger, dann Mäkitalo – der Treffer wollte einfach nicht fallen. Auf der anderen Seite musste Quapp einmal retten. Das Schlachtenglück hatten dann die Dresdner. Einen Schlenzer vor das Tor fälschte Knackstedt ab, Filin stand genau richtig und konnte in aller Ruhe zum 2:0 einnetzen. Das Spiel blieb so: Detig verfehlte mit einem Distanzschuss das Tor um Zentimeter. Zwei („leichte“) Strafen in Folge, für Henritius und Ritter, sorgten dann für die Entscheidung. Rundqvist traf mit einem Direktschuss mit Ablauf der Strafe. Der Dampf war raus aus der Partie. Die Füchse wirkten zuletzt gar lustlos, auch in Überzahl. Der Dresdner Tom Knobloch schloss dann einen 2:1-Unterzahlkonter allein ab – 4:0 für Dresden, ein gebrauchter Tag für Weißwasser.