Weißwasser
Merken

Dem Wildwuchs geht es an den Kragen

Beim 13. Parkseminar in Uhyst wurden im Schlosspark Knöterich, Herbstlaub und mehr beseitigt. Der Heimatverein und viele Helfer packten mit an.

Von Rolf Ullmann
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der erst 15-jährige Karl Johann Schladk und Katrin Franz stapeln während des Arbeitseinsatzes im Schlosspark Uhyst die entfernten Äste und Zweige.
Der erst 15-jährige Karl Johann Schladk und Katrin Franz stapeln während des Arbeitseinsatzes im Schlosspark Uhyst die entfernten Äste und Zweige. © Rolf Ullmann

Der Gegner verteidigt seine Position hartnäckig. Bis zu zwei Meter reichen im Schlosspark von Uhyst die Wurzeln des Knöterichs in die Tiefe. „Seit nunmehr 13 Jahren bekämpfen wir dieses Gewächs und wir werden konsequent damit weiter machen“, bekräftigt Karsten Kunaschk, der gemeinsam mit Frank Schwojbe während des jüngsten Arbeitseinsatzes am Sonnabend mit dem Spaten die Pflanzen am Mühlgraben aus dem Boden holt.

Die beiden Mitglieder des Heimatvereins Uhyst gehören zur Schar der 18 Helfer, die sich an den mehrstündigen Pflegemaßnahmen beteiligen. Aber nicht nur Vereinsmitglieder verzichten an diesem Wochenende auf einen Teil ihrer Freizeit. Hilfe und tatkräftige Unterstützung erfahren sie von Mitgliedern anderer Vereine sowie durch Helfer, denen der Schlosspark am Herzen liegt. „Das ist das Schöne in Uhyst, dass wir uns gegenseitig bei den verschiedenen Veranstaltungen helfen“, erklärt Frank Schwojbe.

Unter fachkundlicher Anleitung

Nach den großen Einsätzen in den vergangenen Jahren, bei denen Bäume gefällt, Sträucher beseitigt sowie neue Gehölze gepflanzt wurden, stehen in der jüngeren Vergangenheit vor allem Pflegearbeiten im Mittelpunkt. So rücken Christine Pfau, Lutz Huback und Wilfried Wichor gemeinsam mit dem Ortsvorsteher Frank Knobloch dem Unkraut auf den Parkwegen sowie an deren Rändern zu Leibe.

Katrin Franz beseitigt inzwischen zusammen mit Karl-Johann Schladt Wildwuchs an der Grenze des Parks. Die Landschaftsarchitektin nimmt seit Beginn der Arbeitseinsätze Jahr für Jahr die weite Anreise aus dem heimatlichen Leipzig in Angriff. „Wenn man einmal damit begonnen hat, dann will man auch die Fortschritte in der weiteren Gestaltung des Parks sehen. Ich fühle mich mit der Lausitz eng verbunden und das nicht nur, weil mein Ehemann aus Großräschen stammt“, erzählt sie, die auch in ihrem Ruhestand noch immer freiberuflich tätig ist. Ihren Rat, ihr fachliches Können schätzen alle am Arbeitseinsatz beteiligten sehr hoch ein und bringen dies auch – verbunden mit viel Lob – zum Ausdruck. Als Landschaftsarchitektin betreute Katrin Franz über fünf Jahre die Umgestaltung des Schlossparks – zu jener Zeit, als das Projekt mit Fördermitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt wurde. Auch danach hält sie dem Landschaftsgarten ehrenamtlich die Treue.

Zum Auftakt seiner Herbstferien beteiligt sich auch der 15-jährige Karl-Johann Schladk am Einsatz. Für den Schüler der Oberschule in Mücka ist klar: „Der Park braucht unsere Hilfe und einer muss es schließlich machen“, erklärt er während einer kurzen Pause.

Diesmal ist der Einsatz von Technik der Gemeinde Boxberg nicht erforderlich. Dafür haben Gemeindemitarbeiter zu Wochenbeginn das Herbstlaub, Äste sowie das Unkraut verladen und aus dem Park befördert. Auch mit dem notwendigen Werkzeug unterstützt die Gemeinde die Arbeiten, welche am Sonnabend immerhin von 9 Uhr am Morgen bis zum Nachmittag gegen 16 Uhr andauerten. Zwischendurch gab’s für die Helfer eine kleine Stärkung.

Es ist besonders jetzt im Herbst sehr reizvoll, dem Schlosspark Uhyst einen Besuch abzustatten und dabei zu sehen, wie aus einem verwilderten Teil des Areals – nicht nur durch diesen neuerlichen Arbeitseinsatz – ein Schmuckstück in dessen Landschaft geschaffen wurde.