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Die Feuerwehr ist wieder da

Nach der Generalüberholung hat die Trebendorfer Wehr ihren Unimog wieder. Mit 5.000 Litern Wasser an Bord ist er nun für weitere acht Jahre einsatzbereit.

Von Constanze Knappe
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Fahrzeugübergaben sind für die Wehren immer ein Ereignis. In Zeiten von Corona war das nur in kleinem Kreis möglich. Bürgermeister Waldemar Locke (M.) übergibt den Unimog an Thomas Husse und Christian Struck.
Fahrzeugübergaben sind für die Wehren immer ein Ereignis. In Zeiten von Corona war das nur in kleinem Kreis möglich. Bürgermeister Waldemar Locke (M.) übergibt den Unimog an Thomas Husse und Christian Struck. © Joachim Rehle

Trebendorf. Wie Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen dürfte es den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Trebendorf jetzt vorgekommen sein, als ihnen Bürgermeister Waldemar Locke (CDU) ihr Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 zurückgab. Der Unimog ist innen und außen wie aus dem Ei gepellt: Im Oktober war er für die Generalüberholung auf Zeit ausgemustert worden; jetzt ist er, sehr zur Freude der Männer und Frauen, wieder einsatzbereit.

Das Ganze hat ein bisschen länger gedauert. Zum einen gab es corona-bedingte Verzögerungen in der Firma, die für die feuerwehrtechnische Überholung zuständig war. Zum anderen hatten sich Mängel herausgestellt, die in einer Lkw-Werkstatt behoben werden mussten. Beispielsweise wurden Türen und Kotflügel geschliffen und lackiert, die Auspuffanlage repariert. Gerätschaften wie Schläuche und Atemschutzgeräte wurden neu angeordnet, eine Vorrichtung für Kettensäge und Faltkegel eingebaut. Die zuvor mit Glühbirnen ausgestattete Blaulichtanlage wurde auf LED umgestellt. „Sie ist jetzt heller, effektiver und nicht mehr so störanfällig“, erklärt Ortswehrleiter Thomas Husse. Auch verfügt der Unimog nun über eine Extra-Umfeldbeleuchtung, um Einsatzstellen wesentlich besser ausleuchten zu können.

Amtshilfe war vereinbart worden

In der Abwesenheit dieses Fahrzeugs mussten die Kameraden nur zweimal zu Einsätzen ausrücken. „Es waren in beiden Fällen jedoch keine Einsätze, bei denen man das Fahrzeug gebraucht hätte“, betont der Ortswehrleiter. Und selbstverständlich war die Sachlage mit den Ortswehren der Umgebung abgesprochen, so dass man sich im Ernstfall geholfen hätte.

Das Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 hat 5.000 Liter Wasser an Bord – so viel wie kein anderes im Kirchspiel Schleife. Selbst die Weißwasseraner haben kein Auto mit dieser Menge. „1.000 Liter Wasser mehr können im Ernstfall entscheidend sein“, weiß Thomas Husse. Der Unimog ist auch deshalb so wichtig, weil Fahrzeuge in Schleife und Mulkwitz dem Katastrophenschutz des Landkreises zugeordnet und unter Umständen anderswo im Einsatz sind.

Das Auto war 2011 in Trebendorf in Dienst gestellt worden, zuvor aber schon etliche Jahre bei der Berufsfeuerwehr der Vattenfall Europe Mining AG im Tagebau im Einsatz. Dennoch war es seinerzeit ein Glücksfall für die Trebendorfer Kameraden. In seinem 28. „Lebensjahr“ und mit 150.000 Kilometern auf dem Tacho war der Unimog jetzt reif für eine Frischzellenkur. Mehrheitlich hatte der Gemeinderat für die Generalüberholung 40.000 Euro aus der Kommunalpauschale freigegeben. Am Ende hat das Ganze wegen der zusätzlichen Aufträge um die 9.000 Euro mehr gekostet. Dafür kann das TLF 24/50, aufgerüstet wie es nun ist, weitere acht Jahre zuverlässig seine Dienste leisten. Ein neues vergleichbares und vor allem geländegängiges Fahrzeug würde wohl um die 450.000 Euro kosten. Eine Investition, die zwar als Ersatzbeschaffung im Brandschutzbedarfsplan steht, aber in der finanziellen Situation der Gemeinde in absehbarer Zeit nicht zu stemmen wäre. Umso dankbarer ist man bei der Trebendorfer Wehr ob der Entscheidung des Gemeinderats.

Überlegungen zu einem Anbau

Aktuell hat die Wehr 57 Mitglieder; unter den 28 im aktiven Dienst auch fünf Frauen. Auf Grund der besonderen Gefährdungslage verfügt die Ortswehr außerdem über ein Löschgruppenfahrzeug 10/6 und einen Mannschaftstransportwagen – allerdings nur über zwei Stellplätze in ihrem Gerätehaus. Deshalb gebe es seit einiger Zeit Überlegungen zu einem Anbau, heißt es.

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