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Diesmal rasen Luftkissenboote am Halbendorfer See

Fahrer von sieben Nationen messen Ende April bei einem Europameisterschaft-Lauf ihr Können auf und an dem See.

Von Sabine Larbig
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Vor zwei Jahren konnten Motorboote der Rennklasse Formel 4 bei einem ADAC-Training auf dem Halbendorfer See erlebt werden. Im April liefern sich dort Luftkissenboote ein Rennen.
Vor zwei Jahren konnten Motorboote der Rennklasse Formel 4 bei einem ADAC-Training auf dem Halbendorfer See erlebt werden. Im April liefern sich dort Luftkissenboote ein Rennen. © Archiv: Joachim Rehle

Halbendorf. Es ist der dritte Lauf innerhalb einer Europameisterschaft, den Harald und Eric Schweizer vom gleichnamigen Hover Craft Racing Team an den Halbendorfer See holen. Nicht nur, weil die Bedingungen vor Ort stimmen und es viele regionale Helfer und Unterstützter gibt. Beliebt ist der See inzwischen auch bei Fahrern und Fans der Rennszene der „Schwebefahrzeuge“, wie Hover Craft übersetzt heißt, geworden.

Daher werden die Boote, die aus Luft eine Art Kissen zwischen sich und der Oberfläche bilden, am 27. und 28. April wieder über einen auf dem Halbendorfer See sowie an Land abgesteckten Rundkurs schweben. Und das, je nach Klasse mit 50 bis 250 PS bei einem offiziellen Wertungslauf um den Europameister-Titel. Laut Eric Schweizer werden über 30 Rennfahrzeuge mit Teams aus sieben Nationen – darunter England, Frankreich, Niederlande, Schweden, Slowakei, Österreich – in fünf Klassen antreten.

„Die Zuschauer können an beiden Renntagen bei Trainings- und Wertungsläufen, in denen sich die Fahrer nichts schenken, zuschauen und das Fahrerlager besuchen. Und sie erleben, als besonderen Höhepunkt in den Rennpausen, sogar Vorführungen von Enthusiasten der DDR Classic“, verrät er. Denn Luftkissenboote und Rennen gab es schon zu DDR-Zeiten und noch heute zeigen einstige Aktive wie Olaf König deshalb gerne, was sie und ihre „Oldtimer“-Schwebefahrzeuge drauf haben – natürlich außerhalb der Wertung.

Antreten und gewertet beim EM-Lauf werden dagegen Fahrer und Boote der Novizenklasse (Anfänger), Formel 50 (Ausstattung mit speziellem 50 PS-Motor), Formel Single (nur ein Motor und ein Rotor mit 150 PS), Formel 2 (zwei Motoren mit maximal 600 Kubikmetern Leistung) und Formel 1 (160 bis 250 PS). Doch alle Boote sorgen für einen Sound, wie ihn die einstige DDR-Rennpappe, also ein Trabant, erzeugt. „Das liegt daran, dass sie alle Zwei-Takt-Motoren haben“, begründet Eric Schweizer. Er ist – wie zuvor schon sein Vater Harald – seit 1988 selbst mit dem Hover Craft-Virus infiziert, fuhr früher Rennen, organisiert sie inzwischen. Sogar seinen Schwiegervater aus dem Oberlausitzer Bernsdorf und dessen Bruder hat er zu Fans gemacht. „Mittlerweile sind sie bei allen Rennen als Helfer und Unterstützer dabei“, verrät Eric.

Für die Rundkurse zu Wasser und zu Land am Halbendorfer See verspricht er zudem Spannung für die Zuschauer und echte Herausforderungen für die Fahrer. „Die Boote haben keine direkte Lenkung und Bremse und schweben noch dazu in 12 bis 15 Zentimetern Höhe über der Oberfläche. Das sieht spektakulär aus, kann aber bei Fahrerfehlern auch mal gefährlich werden. Daher wird nur auf abgesteckten Strecken gefahren. Zur Sicherheit von Teams und Zuschauern.“

Trotzdem, oder gerade deshalb, erfreut sich die Szene steigender Beliebtheit im In- und Ausland. Und so gehören auch in Halbendorf Vereine aus München und Bamberg, ein Team von der französischen Atlantikküste, der Deutsche Motorjacht-Verband zum Organisations- und Unterstützertross. Abgesehen davon helfen, wie schon in den Jahren zuvor, Freiwillige Feuerwehr, DRK, Zweckverband Halbendorfer See und andere mit, damit das Event ein Erfolg und der Erholungssee überregional bekannt werden.

EM-Training und Läufe: 27./28. April, je 9 bis 18 Uhr. Eintritt (inkl. Fahrerlager, Rahmenprogramm): Samstag 5 €/ Sonntag 8 €/ Kombi-Ticket 10 €/Person.

Weitere Infos hier.