Weißwasser
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Ein Haus der Begegnungen vereint künftig Kino und Kultur

Mit der offiziellen Einweihung und der Namensgebung wurde das „Lausitzer Eck“ in Rietschen seiner Bestimmung übergeben.

Von Rolf Ullmann
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Die Funken des Rietschener Karneval Clubs führen am Sonnabend den Tanz der Laborratten auf und präsentieren den Namen „Lausitzer Eck“ während der Einweihung und Namensgebung für das ehemalige Kino-Café in Rietschen.
Die Funken des Rietschener Karneval Clubs führen am Sonnabend den Tanz der Laborratten auf und präsentieren den Namen „Lausitzer Eck“ während der Einweihung und Namensgebung für das ehemalige Kino-Café in Rietschen. © Rolf Ullmann

Rietschen. Vor 100 Jahren wurde der damalige Kaisersaal in Rietschen errichtet. In seiner wechselvollen Geschichte diente er als beliebtes Lokal ebenso wie als Ort für Versammlungen und Feste. In den letzten Jahren flimmerten im Kino-Café Filme über die Leinwand. In einer Ausstellung auf den Emporen des Saales werden einige der Stationen an Hand von Dokumenten und Fotos dem Betrachter präsentiert.Mit der offiziellen Einweihung und der Namensgebung begann am Sonnabendvormittag nun eine neue geschichtliche Etappe für das markante Gebäude in der Rothenburger Straße 2. Seit 2014 beriet der Gemeinderat mehrfach über die Zukunft des Hauses. Sogar der Vorschlag es abzureißen stand im Raum. Dagegen machten sich die Rietschener unter anderem mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Kino-Gebäudes stark. Schließlich entschieden sich die Gemeinderäte für die Nutzung als einen Ort an dem nicht nur Kino gespielt wird, sondern sich künftig auch ein vielfältiges kulturelles Leben entfalten soll.

In seiner Begrüßungsrede betonte Bürgermeister Ralf Brehmer, dass sich die neue Einrichtung vor allem zu einem Ort der Begegnungen der Rietschener sowie der Gäste der Gemeinde entwickeln möge. Mit der Entscheidung zum Umbau und zur Modernisierung bewiesen die Gemeinderäte viel Mut, denn eine Gemeinde mit 2.500 Einwohnern, die über ein eigenes Kino verfügt, sucht man in Sachsen vergebens.Durch verschiedene Faktoren in der jüngeren Vergangenheit verteuerte sich das Bauvorhaben wesentlich. Schließlich belief sich die Gesamtsumme auf 1,7 Millionen Euro. Aus den Mitteln des KSP Städtebauprogrammes wurde das Projekt zu 66 Prozent gefördert. Rund 530.000 Euro brachte die Gemeinde Rietschen aus Eigenmitteln auf. Als hilfreich erwies sich dabei die Unterstützung durch die LEAG, die 100.000 Euro für nicht förderfähige Kosten beisteuerte. Als Träger der Einrichtung fungiert die Artour, eine Tochterfirma der Gemeinde Rietschen. Für die Durchführung der Kino-Veranstaltungen zeichnet der Kinoverein Rietschen verantwortlich. Unter seiner Regie flimmern künftig jeweils am Mittwoch, Freitag und am Sonntag Filme über die Leinwand. Der Saal bietet sich durch seine Größe und die Möglichkeit, seine Fläche zu verkleinern, für Veranstaltungen und Feiern von Firmen, Vereinen sowie privaten Festen förmlich an.

Bei der Suche nach einem Namen beschritt die Gemeinde einen ungewöhnlichen Weg. Sie forderte die Bürger auf, ihre Vorschläge dafür einzubringen. Unter den 18 eingereichten Vorschlägen kristallisierte sich einer besonders heraus. Mit 199 Stimmen entschieden sich die Bürger der Gemeinde schließlich für das „Lausitzer Eck.“ Am Sonnabendnachmittag öffneten sich dessen Pforten für die neugierigen Rietschener zu einem Tag der offenen Tür.

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