Boxberg. In Boxberg mussten die Kameraden 2023 öfter Brände bekämpfen als technische Hilfe leisten. Nicht jeder Einsatz war so spektakulär wie der Ende Januar dieses Jahres, als 40 Kameraden zur Brandbekämpfung an die Freie Schule ausrückten und alle 240 Schüler und Lehrer evakuiert werden mussten.

Aber Lebensretter müssen, dies zeigte auch die kürzlich erfolgte Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Boxberg, zu jeder Zeit und für unterschiedlichste Einsatzzenarien gerüstet sein. Dafür braucht es allerdings ausreichend Kameraden. Und genau dies ist auch bei der Ortswehr Boxberg ein Problem. Während die Anzahl der Alters- und Ehrenabteilung weiter mit 32 Mitgliedern den größten Anteil an der Gesamtzahl der Ortsfeuerwehr hat, konnte die Jugendfeuerwehr neue Mitglieder gewinnen. Somit erlernen nun 14 Jugendliche das Feuerwehr-Einmaleins und es wird gehofft, dass sie alle in der Gemeinde bleiben und somit in die Reihen der aktiven Kameraden aufrücken. Denn dort mangelt es an Mitgliedern, auch bei der Absicherung der Tagesbereitschaft. Mitgliedergewinnung ist daher eine Daueraufgabe und ständige Herausforderung.

Momentan sind drei Frauen und 16 Männer aktiv, darunter drei Neuzugänge. „Weitere acht Einsatzkräfte unterstützen unsere Wehr als Zweitmitglieder und in der Tageseinsatzbereitschaft. Dabei handelt es sich unter anderem um Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, des Bauhofes und der KVL, die während ihrer Arbeitszeit im Einsatzfall unterstützen“, informierte Ortswehrleiter Ronny Doster im Rechenschaftsbericht für 2023 und ebenso, dass es dauerhaft gut ausgebildete Aktive sowie Atemschutzgeräteträger brauche. Nicht zuletzt, weil immer wieder Kameraden aus Altersgründen ausscheiden. Noch ist die Ortswehr schlagkräftig. Allein die Einsatzabteilung absolvierte im Vorjahr 512 Stunden allgemeine Standortausbildung plus 98 Lehrgangsstunden an der Landesfeuerwehrschule und 198 Stunden bei verschiedensten kreislichen Ausbildungen. Zudem sicherten die Kameraden zahlreiche Veranstaltungen örtlicher Vereine, von Ortschaftsrat, Schule und Kita sowie Motorsportveranstaltungen wie die Lausitz-Rallye ab. Parallel unterstützten sie die Ausbildungen von Schülern der Freien Schule Boxberg, die innerhalb eines Ganztagesangebots den Feuerwehr-Grundlehrgang absolvieren und nach Abschluss der neunten Klasse bereits fertig ausgebildete Einsatzkräfte sind. Auch auf sie setzt die Wehr.

„Das Einsatzgeschehen selbst brachte die Truppe 40 Mal auf den Plan. Somit rückte die Ortsfeuerwehr, meistens mit weiteren Feuerwehren, zu 18 Brandeinsätzen, 16 technischen Hilfeleistungen, drei Übungen und drei sonstigen Einsätzen aus. Dabei kamen 466 geleistete Einsatzstunden zusammen“, so der Ortswehrleiter in seinem letzten Bericht als Chef. Denn Ronny Doster trat nach vielen Jahren anspruchsvoller Leitungsarbeit von der Funktion zurück. Zu seinem Nachfolger gewählt wurde Kamerad Felix Werner, dessen Vize Kamerad Enrico Hundro ist. Beide sehen auch in Zukunft als oberstes Ziel die Gewinnung neuer, dringend benötigter Mitglieder, um eine leistungsfähige Feuerwehr beizubehalten und um weiter starker Partner für Vereine und Institutionen in Boxberg und darüber hinaus sein zu können.

Genutzt wurde die Jahreshauptversammlung auch für Beförderungen von Torsten Starke (Feuerwehrmann-Anwärter), Claudius Urban (Feuerwehrmann), Michael Schmidt (Oberfeuerwehrmann), Andreas Handrick und Felix Werner (Brandmeister). Geehrt wurden Felix Werner (10 Jahre aktiver Feuerwehrdienst), Timo Hanke (20 Jahre aktiver Dienst) und Ronny Doster (25 Jahre aktiver Dienst). Die Wahl zum „Besten Feuerwehrmann 2023“ entfiel auf Felix Werner (1. Platz), Virginie Schmidt (2. Platz), Claudius Urban (3. Platz).