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Holzeinschlag bringt Bad Muskau fast nichts ein

Die Stadt hat 21,5 Hektar Kommunalwald. Warum der Ertrag deutlich geringer ausfällt als in den Vorjahren.

Von Constanze Knappe
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Symbolbild © Daniel Schäfer

Bad Muskau. Für das kommende Jahr sieht der Wirtschaftsplan für den Bad Muskauer Kommunalwald eher schmal aus. Zwar bemühte sich Revierförsterin Annett Hornschuh sehr, den Räten die Gründe dafür zu erläutern. Und sie konnte den Stadtvätern sogar Hoffnung für die nächsten Jahre machen. Für 2022 musste die Revierförsterin jedoch mitteilen, dass der Wald kaum Geld in die Stadtkasse bringen wird.

Zwar sind 488 Festmeter Holzeinschlag geplant; unter anderem beim Wanderweg und oberhalb der Räderschnitza. Da es sich jedoch vorrangig um Altholz sowie splitterhaltige, nicht sägefähige und somit für die Industrie ungeeignete Kiefernstämme handelt, bringt der Holzverkauf viel weniger Geld ein als in den Vorjahren. Laut Hornschuh werde mit 13.428 Euro Einnahmen aus dem Holzverkauf gerechnet. Dem stehen jedoch Ausgaben für Holzernte, Naturverjüngungen, Jungwuchs-/Jungbestandspflege, Waldpflege (Flurwege) sowie Verwaltungskosten in Höhe von insgesamt 13.273 Euro gegenüber. Das heißt, dass in die Bad Muskauer Stadtkasse lediglich 155 Euro Gewinn durch den Wald fließen.

„Klar sieht es so aus, als lohne es sich nicht. Aber die Zahlen können sich noch ändern, da die Verkaufspreise, gerade für Kiefern, wieder steigen“, erläuterte die Revierförsterin. Hoffnungen auf Erlöse wie noch vor vier Jahren machte sie den Stadträten zwar nicht. Dafür konnte Hornschuh verkünden, dass der Muskauer Kommunalwald dank bisheriger Holzeinschläge, Pflege- und Aufforstungsmaßnahmen ein Bild zeige, welches ihr gefalle. „Eichen und Kiefern sind schon gut angewachsen. Das Altholz hat inzwischen zum Glück weniger Splitter und Schadholz. Die Durchforstung am Sperberweg ist abgeschlossen“, begründete die Revierförsterin vom Staatsbetrieb Sachsenforst, der den Kommunalwald in Bad Muskau bewirtschaftet. Und sie appellierte, trotz der niedrigen Einnahmen dem Wirtschaftsplan zuzustimmen.

Dem folgten die Räte einstimmig. Allerdings wollte Stadtrat Tobias Kunath (CDU) wissen, was Sachsenforst im Bezug auf den Waldumbau plant. „In unserer Gegend sind schließlich die Böden trocken, wenig Niederschläge, viele Borkenkäfer“, unterstrich Kunath. Und er fragte, ob Schulen und Kitas möglicherweise durch das Sammeln von Eicheln zum Aufbau von mehr Laubwald beitragen könnten. Dazu erklärte Hornschuh, dass aus ihrer Sicht auf den sandigen Böden „gut wachsende Kiefern besser als mickernde Eichenkulturen“ seien, zumal letztere beim Aufwuchs auch eingezäunt werden müssten, weshalb Eichenkulturen viel Geld kosten würden. „Es gibt zwar 1,80 Euro Förderung pro Pflanze. Da ist von Kauf bis Zaun alles berücksichtigt. Doch das Geld reicht nicht.“ Da würden auch von Kindern gesammelte Eicheln nicht beim Sparen helfen. „Die können am Sperberweg aus Spaß an der Freude und zum Lernen gesteckt werden. Als Saatgut dürfen jedoch nur anerkannte Saatgutbestände genommen werden.“ Was möglichen weiteren Waldumbau betreffe, so könnte sie dazu noch nichts sagen. „Wir werden sehen, was ab 2026, wenn der bestehende Zehn-Jahres-Plan ausgelaufen ist, vorgeschlagen wird.“

Auf die Frage von Rätin Heidi Knoop (Linke), wer den Holzeinschlag in Bad Muskau vornehme, da Firmen überlastet seien, erklärte Hornschuh: „Eventuell müssen wir mit anderen Kommunen den Auftrag erteilen, damit wir eine Firma kriegen.“

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