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Krauschwitz liefert seinen Gemeindeboten bald in Zeitungsboxen

Gleich mehrere Gründe sprechen aus Sicht der Verwaltung dafür. Offenbar kommt der Vorschlag auch bei den Bürgern gut an. Der Rat gab jedenfalls grünes Licht.

Von Constanze Knappe
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Der Gemeindebote mit den Amtlichen Mitteilungen von Krauschwitz kommt bald über einen anderen Vertriebsweg an die Bürger. Das spart Kosten und garantiert mehr Zuverlässigkeit.
Der Gemeindebote mit den Amtlichen Mitteilungen von Krauschwitz kommt bald über einen anderen Vertriebsweg an die Bürger. Das spart Kosten und garantiert mehr Zuverlässigkeit. © Constanze Knappe

Krauschwitz. Die Gemeinde Krauschwitz wird 20 Zeitungsboxen beschaffen und an verschiedenen Orten im Gemeindegebiet aufstellen. Das hat der Gemeinderat in dieser Woche beschlossen und Bürgermeister Tristan Mühl (Freie Wähler) beauftragt, alles Notwendige in die Wege zu leiten. Die Firma addDesign aus Berlin soll die Boxen für 7.350 Euro liefern. Sie reichte das wirtschaftlichste Angebot ein – noch dazu weit unter den veranschlagten Kosten der anderen beiden Bieter mit bis zu 18.400 Euro.

Mit den Boxen wählt Krauschwitz einen nicht gerade allgemein üblichen Weg, die Informationen aus dem Rathaus an die Bürger zu bringen. Bislang steckte einmal im Monat der Gemeindebote in den Briefkästen. Jedenfalls war das so, als eine Weißwasseraner Firma die Leistungen ausführte. „Da lief es noch richtig gut“, lobt der Bürgermeister. Nach dem Wechsel des Zustellbetriebs sei das aber keineswegs mehr so gewesen. Wer am Briefkasten den Aufkleber „keine Werbung“ hat, bekam die Amtlichen Mitteilungen nicht mehr. Und es sorgte auch für Verwirrung, als in einigen Briefkästen in Bad Muskau der Krauschwitzer Gemeindebote auftauchte, dafür beispielsweise in Pechern fehlte. Immerhin handelt es sich um das offizielle Amtsblatt der Gemeinde. Verteilt werden müsste es im Hauptort Krauschwitz, in Sagar und Skerbersdorf, in den Neißedörfen Pechern, Werdeck, Podrosche und Klein Priebus. Dorthin kam das Amtsblatt mitunter nicht. Entsprechend groß war der Ärger, häuften sich Beschwerden in der Gemeindeverwaltung und beim Bürgermeister.

Inzwischen gibt es eine Lösung: An markanten Standorten werden besagte Zeitungsboxen aufgestellt. Dort können sich die Bürger dann selbst den Gemeindeboten holen. Dabei werde auf kurze Wege von zumeist maximal 500 Metern geachtet, so Tristan Mühl auf Nachfrage von TAGEBLATT. Zusätzlich wird der Gemeindebote im Rathaus und in einigen Läden ausliegen.

Den Vorschlag hatte der Bürgermeister bei der Seniorenweihnachtsfeier zur Sprache gebracht und war damit durchweg auf positive Resonanz gestoßen. Die Rentner sahen kein Problem, sich den Gemeindeboten selbst zu holen, wenn man die Erscheinungstermine kennt. Das sei allemal besser, als auf den Zusteller zu warten.

Auch aus Sicht der Gemeinde ist das Ganze von Vorteil. Bestückt werden die Zeitungsboxen durch Gemeindearbeiter bzw. Beschäftigte der Verwaltung. Das garantiert Zuverlässigkeit und spart die Kurierkosten von 2.500 Euro pro Jahr, so dass sich die Anschaffung der Boxen schon in drei Jahren refinanziert hat. Die weitere Entwicklung des Mindestlohnes für Zeitungszusteller bleibe damit ebenfalls außen vor. Wo die Boxen aufgestellt werden, darüber werde rechtzeitig informiert, hieß es. Auch könnte dieser Verteilweg genutzt werden, um andere Informationen der Gemeinde an die Bürger zu verteilen.

Vor der Beschlussvorlage an den Gemeinderat hatte sich die Verwaltung umgeschaut, wie es andere Kommunen der Oberlausitz mit ihren Amtsblättern halten. Tristan Mühl verwies auf die Stadt Bischofswerda, die die Verteilung ganz eingestellt habe und die Amtlichen Mitteilungen nur noch digital anbietet. „Das wollen wir nicht. Den Gemeindeboten gibt es online, aber auch weiter in gedruckter Form. Das Medium soll für alle zugänglich sein“, erklärte er. Für den Druck zahlt die Gemeinde inzwischen weniger als 2019. Das liege daran, dass der Gemeindebote attraktiver geworden und somit auch die Einnahme durch Werbung von Firmen gestiegen ist.