Nun dürfen sie doch fahren!
Weißwasser. Der Aufschrei und das Unverständnis über das ausgesprochene Verbot samt Begründungen war groß. Überall war die Absage für die Weihnachtsfeuerwehren ein Aufreger: in Familien, in der Stadt und in Umlandgemeinden, auf Straßen und in Kneipen sowie in sozialen Netzwerken überschlugen sich die Kommentare und Kritik an der Entscheidung aus Dresden.
Kaum ein Bürger konnte diese nachvollziehen, ganz abgesehen von den ehrenamtlichen Organisatoren, den vielen Spendern, Helfern und Sponsoren der Aktion, die völlig überrascht und ratlos waren. Manche fragten gar, warum – angesichts der vielen in der Region fahrenden „blinkenden und ganzjährig geschmückten Laster“ und so mancher Autos, deren modernes und oft schlecht eingestelltes Licht, das für Gefahren im Verkehr sorgt – mit zweierlei Maß gemessen wird. Selbst Weißwassers OB Torsten Pötzsch informierte noch Mittwochabend in der Stadtratssitzung, dass sich die Bürgermeister der Region und der Landkreis um einen Weg bemühen, die Fahrten zu ermöglichen. Eine Lösung läge aber noch nicht vor.
Erst gestern, gegen 16 Uhr, kam die Entwarnung. „Ich erhielt einen Anruf vom Polizeirevierleiter in Weißwasser, der mir mitteilte, dass das Revier vom obersten Dienstherrn angewiesen wurde, die Weihnachtswehren bei ihren Fahrten mit Voraus- und Folgefahrzeugen zu begleiten“, so Jörg Lübben, Vorsitzender vom Förderverein Feuerwehr Weißwasser und Organisator der Aktion, die heute ab 16.30 Uhr mit einer Tour von Weißwasser über Gablenz, Bad Muskau, Krauschwitz, Weißkeißel und zurück starten kann, bevor es am 2. Dezember zum Rundkurs Boxberg geht.
„Aber es gibt Auflagen“, so Lübben: „Innerorts dürfen die Wehren zwar geschmückt fahren, außerorts müssen sie die Zusatzbeleuchtung abstellen und dürfen nur mit normaler Fahrzeugbeleuchtung fahren.“ Das bedeute einen technischen Aufwand und damit eine geringfügige zeitliche Veränderung des Fahrplans. Zudem müsse die am 15. Dezember nach Spremberg geplante Fahrt abgesagt werden.
Auch in Weißwasser ändert sich etwas am Tourenplan, weil der Bahnhofsvorplatz voller Bauzäune steht. Die am 16. Dezember dort angedachte Wunschhaltestelle wird daher auf den Markt verlegt. Egal. Wichtig ist nur, dass die Oldtimer fahren!