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Weihnachtsfeuerwehren sind in Gefahr!

Vorgestern kam ein Anruf aus Dresden, dass die Aktion 2023 nicht genehmigt wird. Noch wird nach einer Lösung gesucht, um die Absage zu vermeiden.

Von Sabine Larbig
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Die Lichterfahrten mit historischen Feuerwehrfahrzeugen des Vereins Historik Feuerwehr Görlitz Nord, die während Corona ins Leben gerufen wurden, sind zur beliebten Attraktion geworden. Nun sollen sie nicht mehr stattfinden dürfen.
Die Lichterfahrten mit historischen Feuerwehrfahrzeugen des Vereins Historik Feuerwehr Görlitz Nord, die während Corona ins Leben gerufen wurden, sind zur beliebten Attraktion geworden. Nun sollen sie nicht mehr stattfinden dürfen. © Archivbild: Rolf Ullmann

Weißwasser. Monatelang haben die Organisatoren der beliebten Weihnachtsfeuerwehren-Aktion an der Vorbereitung gearbeitet, sie haben Gelder und Spenden für die Durchführung gesammelt – schließlich braucht es Benzin, Genehmigungen für die Straßensperrungen, Süßigkeiten und den Druck sowie die Verteilung von Flyern und Transparenten. Selbst für die Reparatur eines historischen Autos spendeten die Einwohner der Region, damit es ab 1. Dezember im Konvoi mitfahren kann.

Nun sitzt der Schock bei den Machern der Weihnachtsfeuerwehr-Tour samt Wunschhaltestellen, die erstmals sogar bis in den Raum Bautzen gehen sollen, tief. Denn vorgestern, gegen 17.45 Uhr, erreichte den Vorsitzenden des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Weißwasser, Jörg Lübben, ein Anruf aus dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Dresden. „Die Vertreterin der oberen Erlaubnisbehörde teilte uns, in Abstimmung mit den zuständigen Fachministerien, mit, dass der Weihnachtsfeuerwehr 2023 keine Genehmigung erteilt werden kann“, so Lübben. Als allgemeine Gründe seien drohende Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, die Straßenverkehrszulassungsordnung und „mutmaßlich offene Versicherungsfragen“ angeführt worden.

Laut Lübben seien die Versagungsgründe für die beantragte Erlaubnis im Detail: drohende Blendwirkung durch die zusätzliche Beleuchtung an den historischen Feuerwehren, mögliches Erlöschen der Betriebserlaubnis der jeweiligen Fahrzeuge durch Anbringung der Zusatzbeleuchtung und damit mögliches Erlöschen der Kfz-Haftpflichtversicherung wegen fehlender Betriebserlaubnis sowie vermeintliche Mängel im Umfang der beigebrachten Versicherungserklärung zur Veranstalterhaftpflicht-Versicherung.

„Leider werden in der Bewertung der Erlaubnisfähigkeit unseres Antrags in keiner Weise der Charakter der Veranstaltung und die in den zurückliegenden vier Jahren gesammelten Erfahrungen berücksichtigt. Eine abgesicherte Kolonne-Fahrt, durchgeführt von Profis, in der Regel aktive oder ehemalige Feuerwehrleute, mit Voraus- und Schlussfahrzeug stellt keine Gefährdung des öffentlichen Straßenverkehrs dar. Mit der Erlaubnisversagung wird einer noch jungen, dessen ungeachtet in der Region wichtigen und anerkannten Tradition, die sich aus dem ehrenamtlichen Engagement vieler Helfer und der breiten Unterstützung von Bürgern, Unternehmen und Kommunen speist, der Boden entzogen“, kritisiert Lübben. Darüber hinaus sei die Entscheidung „ein Bärendienst“ für die Freiwilligen Feuerwehren der Region, da die Ausfahrten der Weihnachtsfeuerwehren immer auch Werbung für das Einbringen von Bürgern in den Feuerwehrdienst sind und so dem Gemeinwohl dienen. Außerdem betonten Mitorganisatoren, wie Jörg Herzog von der AG Feuerwehrhistorik im Landkreis Görlitz/Nord, stetig, „etwas Weihnachtsstimmung, Freude und Glanz in Kinderaugen“ verbreiten zu wollen – mit den regionalen Touren einer überschaubaren Gruppe von Fahrzeugen.

„Die bislang mündlich übermittelte, negative Entscheidung, schockierte uns. Dessen ungeachtet sind wir mit den zuständigen Behörden der Stadt Weißwasser und des Kreises Görlitz auf der Suche nach Mitteln und Wegen, damit die Weihnachtsfeuerwehren auch dieses Jahr fahren können“, informierte Jörg Lübben. „Wir werden es nicht auf der Absage, die ein falsches Signal an die Bürger ist, beruhen lassen!“