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Rietschener Karnevalisten geben nicht auf

Trotz der Absage des Auftakts zum Karneval in Rietschen proben die Funken und das Männerballett weiter.

Von Rolf Ullmann
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Marco Holz, Matthias Mönich und Nico Kambor (von links) mit den Funkenmariechen Annie, Amelie und Lilly (von links) im leeren Saal der Fema in Rietschen.
Marco Holz, Matthias Mönich und Nico Kambor (von links) mit den Funkenmariechen Annie, Amelie und Lilly (von links) im leeren Saal der Fema in Rietschen. © Rolf Ullmann

Rietschen. Es ist wohl die schwerste Entscheidung gewesen, zu der sich Matthias Mönich, der Präsident des Rietschener Karneval Clubs, gemeinsam mit Marco Holz und Nico Kambor am Freitagabend durchringen mussten. Nach reiflicher Überlegung und dem Abwägen des Risikos entschließen sich die drei zur Absage der Auftaktveranstaltung zur 66. Saison des RKC. So wird der Saal der Fema im November nicht vom Schlachtruf des Elferrates sowie der Gäste widerhallen. Auch auf die Tänze der Minigarde, der RK-Teenis und der Funken sowie die Darbietungen im Programm müssen alle Freunde des Karnevals in diesem Jahr verzichten. Matthias Mönich erläutert die Beweggründe, die zu diesem Entschluss geführt haben. „Ich habe in den letzten Wochen mehrfach mit den dafür Zuständigen im Landratsamt telefoniert. Dabei gab es keine klare Ansage, ob oder ob nicht, denn weit aus dem Fenster lehnen wollte sich so recht keiner.“

Hygienekonzept in Sicht

Ab dem 1. November wird es zudem ein neues Hygienekonzept geben. Dessen Inhalt ist noch nicht bekannt. Angesichts der jetzt wieder steigenden Zahlen von Neuinfektionen ist aber absehbar, dass die Auflagen für die Durchführung von Veranstaltungen nicht weniger, sondern im Gegenteil eher noch strenger werden.

„Es ist schade, ich hätte heute gern eine positive Nachricht verkündet“, sagt der Präsident des RKC. Er hat dabei diejenigen besonders im Blick, die seit Wochen wieder fleißig trainieren. Vom Bürgermeister Ralf Brehmer erging die Ermutigung, ein Konzept für die Durchführung der Karnevalsveranstaltungen einzureichen. Dies sei auch vor rund drei Wochen geschehen, teilt Matthias Mönich den Anwesenden mit. Seitens des Landratsamtes erging der Hinweis, dass der Karneval Club das volle Risiko bei einer eventuellen, vielleicht auch sehr kurzfristigen, Absage trägt. Doch darauf wollen sich die Karnevalisten nun doch nicht einlassen. Denn neben den Proben bedeutet das Festhalten an den geplanten Veranstaltungen auch eine Reihe von finanziellen Unwägbarkeiten. So müssten unter anderem Plakate gedruckt und der Kartenvorverkauf organisiert werden. Bereits verkaufte Karten müsste der RKC bei einer Absage zurückerstatten. Diese Ausgaben belasten die finanziellen Mittel unnötig. Den Vorschlag, als Alternative eine Veranstaltung auf der Freilichtbühne oder einen kleinen Umzug durch Rietschen zu organisieren, haben die Karnevalisten aus mehreren Gründen zu Grabe getragen.

Hoffen auf den Februar

Trotz der Absage geben die Rietschener Karnevalisten nicht auf. So berichtet Doreen Holz, dass die Tänzerinnen und Tänzer unverdrossen weiter üben. „Die Kinder waren total happy, als wir nach den Beschränkungen zum ersten Mal wieder gemeinsam in der Gruppe zusammenkommen und üben konnten“, so die Trainerin.

Seither treffen sich die Kinder der Minigarde, die RK-Teennis sowie die Funken des RKC einmal wöchentlich zur Probe. Auch die Herren vom Männerballett trainieren unverdrossen weiter. Sie alle tragen die Hoffnung in sich, dass die Veranstaltungen in der närrischen Zeit im Februar stattfinden können. Geplant ist dabei ein kunterbuntes Programm, in dem noch einmal Ausschnitte aus den letzten Jahren das Publikum erneut begeistern sollen. Dann hoffentlich wieder mit allem Drum und Dran, was einen zünftigen Karneval auszeichnet und das Publikum in Scharen in den Saal der Fema lockt.

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