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Tolles Spiel auch ohne Tore

Die Lausitzer Füchse bezwingen den EV Landshut im Penalty-Schießen. Der neue Torhüter ragt erneut heraus.

Von Marcel Pochanke
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Sam Ruopp (hier im Spiel gegen Bietigheim) war zusammen mit seinen Weißwasseraner Abwehrkollegen und einem überragenden Matthew Galajda in Landshut Herr der Lage.
Sam Ruopp (hier im Spiel gegen Bietigheim) war zusammen mit seinen Weißwasseraner Abwehrkollegen und einem überragenden Matthew Galajda in Landshut Herr der Lage. © Thomas Heide

Der Marathon zum Jahreswechsel für die Lausitzer Füchse mit vier Spielen binnen acht Tagen bis zum kommenden Dienstag begann mit einem doppelten Punktgewinn in Landshut.

Das Spiel war dabei genau so spannend, wie die Konstellation es versprochen hatte. Beide Teams standen vor dem Match punktgleich auf den Plätzen fünf und sechs in der DEL 2 und gingen mit viel Rückenwind aus den letzten Partien auf das Eis in Niederbayern. Landshut hatte vor Weihnachten vor über 5.000 Zuschauern das Derby in Rosenheim gewonnen, während die Lausitzer Füchse die Bietigheim Steelers zu Hause mit 3:1 bezwangen. Dabei sorgte auch ein Neuzugang im Weißwasseraner Tor für Furore: Matthew Galajda stand nach seiner starken Leistung beim Debüt auch am Dienstag zwischen den Pfosten. Und erneut zeigte er eine überragende Leistung.

Ebenfalls für die Füchse in Landshut dabei war wieder Sam Dove-McFalls nach überstandener Verletzung. Der im Herbst verpflichtete Deutsch-Kanadier hatte die erste Chance im Spiel, als er im Nachsetzen an die Scheibe gelangte, aber Landshuts Goalie Jonas Langmann, in der DEL 2 einer der besten seiner Zunft, parierte.

Auch Jonas Langmann versteht seinen Job

Nach fünf Minuten entfalteten die Gastgeber zum ersten Mal wirklich Druck, bei der Doppelchance von Brett Cameron und Julian Kornelli stand Galajda erstmal im Fokus. Er blieb gefordert, weil Landshut in der Folge mehr vom Spiel hatte, ohne die ganz große Gefahr zu verbreiten.

Für die sorgte aufseiten der Füchse weiter Dove-McFalls. In der zwölften Minute vor dem Tor angespielt, kam er auf dem engen Raum wieder nicht an Langmann vorbei. Und auch die letzte Gelegenheit des ersten Drittels gehörte dem Füchse-Stürmer mit der Nummer 15. Nach einem Landshuter Puckverlust nahm er über die rechte Seite Tempo auf, hätte noch einmal abspielen können aber versuchte es selbst. Der Sieger hieß erneut Jonas Langmann, sodass es mit 0:0 nach einem ausgeglichenen Drittel in die Kabinen ging.

Aus dieser kamen die Landshuter offenbar entschlossen, ihren Fans die Führung zu schenken. Nach vier Minuten kam Simon Stowasser aus dem Hintergrund zum Schuss, hielt aber nur voll drauf und schoss die Verteidiger an. Besser machte es später sein Abwehrkollege Wade Bergman. Sein Flachschuss aufs kurze Eck prallte vom Schoner Galajdas an den Pfosten. Es war die bis dato beste Gelegenheit des Spiels. Auch gegen David Zucker, der mit einer schönen Körperdrehung die Füchse-Abwehr ausgetanzt hatte, parierte der Neuzugang im Lausitzer Tor klasse. Erst fünf Minuten vor Ende des Drittels zeigte sich Weißwasser wieder offensiv, das aber eindrucksvoll. Bei einem Konter kam die Scheibe nach rechts raus zu Dove-McFalls, aber er scheiterte erneut an Langmann. Gedankenschnell wehrte Langmann auch den Schuss von Jake Coughler und den Nachschuss von Sam Ruopp ab. Schließlich bleib die Anzeigetafel auch nach dem zweiten Durchgang leer. „Ein dreckiges Tor wird das Spiel gewinnen“, prophezeite Füchse-Angreifer Eric Valentin in der Pause.

Dazu sollte es jedoch nicht kommen. Näher dran waren in letzten Drittel die Gastgeber, aber Galajda hielt sich förmlich in einen Rausch. Pech hatte Landshut, als ihr bester Scorer Samir Kharboutli nur die Oberkante der Latte traf.

Weißwasser war darauf bedacht, mindestens einen Punkt zu sichern, während der EVL jetzt spritziger wirkte. Zweimal prüfte Coughler bei Kontern noch Langmann, aber Geschenke hatte am zweiten Weihnachtsfeiertag niemand zu verteilen.
In der Verlängerung zeigten erst Galajda und dann Langmann noch einmal mit Riesenparaden ihr ganzes Können. Dennoch hätte Weißwassers Kristian Blumenschein das Siegtor machen müssen, als er von Dove McFalls perfekt bedient wurde und das leere Tor vor sich hatte. Aus spitzem Winkel jagte er die Scheibe an den Innenpfosten. Der Sieger wurde im Penaltyschießen ermittelt.

Es waren zwei Stunden und 17 Minuten nach dem Beginn der Partie vergangen, da lag die Scheibe zum ersten Mal im Tor. Das war der Penalty von Lane Scheidel zur Füchse-Führung . Einmal wurde dann auch Galajda überwunden. Doch Roope Mäkitalo zeigte der Halle zum Schluss, was ein cooler Finne ist. Er vernarrte Langmann und hob den Puck souverän ins Netz zum späten Sieg der Lausitzer Füchse.