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Weißwassers Kameraden mit neuem Outfit

Beige und blau präsentiert sich die neue Bekleidung der Freiwilligen Feuerwehr. Die Unterschiede sind gewollt.

Von Sabine Larbig
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Thorsten Krautzig (rechts) und Frank Wolsch (links) sowie weitere Kameraden präsentierten die neu angeschaffte Bekleidung für die Freiwillige Feuerwehr Weißwasser.
Thorsten Krautzig (rechts) und Frank Wolsch (links) sowie weitere Kameraden präsentierten die neu angeschaffte Bekleidung für die Freiwillige Feuerwehr Weißwasser. © Sabine Larbig

Weißwasser. Wohnungsbrand, Unfall, Hochwasser, Notöffnung, Waldbrand: Die Feuerwehr kommt, wenn sie gerufen wird! In diesem Jahr hatten die Weißwasseraner bereits 21 Einsätze. Darunter Großeinsätze wie am Volkshaus und der Gelsdorfhütte. Die neue beigefarbene Kleidung kam erstmals bei der Gelsdorfhütte zum Einsatz. Zumindest bei einigen Kameraden, da noch nicht alle eingekleidet waren. Das ist nun anders. Am Donnerstag präsentierten die Kameraden stolz ihre neuen Outfits.

Bei der Innenbrandbekämpfung und anderen Einsatzarten kommen die Floriansjünger aus Weißwasser künftig in „Arizona“, so nennt der Hersteller den beigen Farbton, daher. „Die Kleidung ist leichter als der Vorgänger, hat Nässe- und Dampfsperren, ist waschbar und hat eine Art Verfallsdatum durch einen eingenähten Chip“, erklärt Wehrleiter Marcel Nestler.

Blaue Kleidung für Waldbrände

Die Kleidung entspricht damit den aktuellen gesetzlichen Anforderungen an Feuerwehrschutzkleidung, weshalb die Vorgänger-Outfits ausgesondert werden. Die waren nicht kaputt und noch funktionsfähig, aber „ablegereif“ – wie es im Fachjargon heißt – und somit nicht mehr nutzbar. „Abgesehen davon wurde manche Kleidung 15 bis 18 Jahre getragen“, weiß der Wehrleiter, der sich wie alle Kameraden über die Neuausstattung freut. Dazu gehört auch eine blaue Ausrüstung, die bei Vegetationsbränden, sprich Wald-, Wiesen- und Feldbränden, getragen wird. Hier sind die Jacken und Hosen dünner als bei „Arizona“. Dass sich die Wehrleute für unterschiedliche Farben entschieden, hat einen Grund: So können bei Einsätzen die Führungskräfte erkennen, ob alle Kameraden die richtige und komplette Kleidung tragen.

Dass die Freiwillige Feuerwehr Weißwasser je Farbe 60 Sätze neue Jacken und Hosen erhielt, ist dem Stadtrat zu verdanken. Der beschloss die rund 95.000 Euro teure Anschaffung, obwohl es keine finanzielle Förderung vom Landkreis gab.
Da Feuerwehrkleidung nicht einfach im Laden oder Internet gekauft werden kann, gab es eine Ausschreibung. Bei der wurden Angebote von sieben Herstellern angefordert. Zwei gingen ein. „Von denen haben wir Testkleidung angefordert, damit einige Kameraden sie Probe tragen konnten. Dann füllten sie einen Wertungsbogen aus. Anhand des Vergleichs aller Bögen fiel die Entscheidung für die Vergabe“, erläutert der Wehrleiter, der laut Rahmenvertrag mit dem Lieferanten auch Bekleidung nachkaufen kann, etwa für Neuzugänge.

Nur noch ein (Millionen-)Wunsch ...

Nun wünschen sich die Kameraden von Weißwasser eigentlich nur noch eins: eine sanierte oder neue Feuerwache oder eine kleine zweite Wache. Das Thema ist nicht neu, wird seit Jahren besprochen und beraten. Grobe Kostenschätzungen gehen von etwa 10 bis 15 Millionen Euro aus. „Außerdem fehlt dazu seit etwa zehn Jahren eine Grundsatzentscheidung in Weißwasser“, bemängelt Nestler. Und dies, obwohl Werkstätten und Arbeitsraum aus den Nähten platzen, Technik teilweise ausgelagert ist, Spinde zu wenig und zu eng sind, so dass eine Schwarz-Weiß-Trennung der Einsatzbekleidung unmöglich ist und sich zwei Kameraden im Weiß-Bereich (nicht kontaminierte Kleidung) einen Spind teilen. Ganz zu schweigen von den Sanitäreinrichtungen, die dringend sanierungsbedürftig sind. Trotzdem funktioniert die Wehrarbeit. Aber nur wegen des Bestandschutzes der Feuerwache von Weißwasser.

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