Weißwasser
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Füchse beenden Hauptrunde auf Platz acht

Die Lausitzer liefern dem Tabellenersten einen großen Kampf. Ab Mittwoch geht es gegen Bad Nauheim ums Viertelfinale.

Von Frank Thümmler
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Ville Järveläinen kommt immer besser in Form. Der kleine Finne (rechts) erzielte am Sonnabend wieder zwei sehenswerte Tore.
Ville Järveläinen kommt immer besser in Form. Der kleine Finne (rechts) erzielte am Sonnabend wieder zwei sehenswerte Tore. © Thomas Heide

Das letzte Hauptrundenspiel der Lausitzer Füchse wurde noch einmal ein echtes Highlight. Die auch im Angriff effizienten und toll kämpfenden Lausitzer Füchse gingen gegen die Meisterschaftsfavoriten Kassel Huskies viermal in Führung, und mussten viermal den Ausgleich hinnehmen. Aber vielleicht sieht man sich bald wieder.

Nach dem Sieg am Freitag in Ravensburg war für die Lausitzer Füchse, das wichtigste Saisonziel schon vor dem Ziel erreicht: der Klassenerhalt. Jetzt ging es darum, sich für die Play-offs noch eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen. Wegen der geringen Punktabstände war alles noch möglich: Pre-play-offs ohne und mit Heimrecht, sogar die direkte Qualifikation fürs Play-off-Viertelfinale, wofür allerdings ein Sieg über den Tabellenführer Kassel her musste. Für die Huskies ging es tabellarisch in Weißwasser um nichts mehr. Die Kasseler hatten wegen einer Misserfolgsserie in den letzten Wochen (trotz Platz 1!) aber den Trainer noch einmal gewechselt, auch um die Sinne für die Play-offs und den möglichen Aufstieg zu schärfen. In Weißwasser, außerdem ein möglicher Viertelfinalgegner, ging es für sie darum, sich einzuspielen und ein Erfolgserlebnis zu holen.

Bei den Füchsen fehlten Topscorer Mäkitalo (Scheidl trug den Goldhelm) und Kapitän Breitkreuz – ob verletzt, krank oder wegen einer Schonung, die Füchse ließen sich nicht in die Karten schauen. Der nachverpflichtete Kanadier Schultz kam so zu seinem Debüt. Das Spiel begann dann ideal aus Füchse-Sicht, für den ausgerechnet die vierte Füchse-Reihe verantwortlich zeichnete. Nach einer Befreiung ergab sich eine 2:1-Situation. Fleischmann lupfte den Puck quer zu Leden, der durch die Beine von Torhüter Maurer traf. Allerdings hatte der junge Füchse-Stürmer so viel Tempo, dass er einen Zusammenprall mit Maurer nicht verhindern konnte. Maurer blieb liegen, und Kassel musste den Torwart wechseln, der junge, noch 16-jährige (!) Pankraz ging zwischen die Pfosten und war bei einem Bauerntrick-Versuch von Scheidl gleich zur Stelle. Die gereizten Huskies schafften den schnellen Ausgleich. Nachdem Torwart Galajda zweimal überragend parieren konnte, war er dann aber Keck machtlos. Wenig später folgte Ähnliches auf der anderen Seite. Pankraz hielt zweimal stark, war aber nach einem Abpraller gegen Valasek chancenlos. Es entwickelte sich ein rasantes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Auch die Füchse spielten mit allen vier Reihen nach vorn, bereiteten dem Tabellenführer Schwierigkeiten – ein Niveauunterschied zwischen dem Tabellenachten und dem Spitzenreiter war bis dahin nicht zu erkennen.

Im Mitteldrittel erwischten die Kasseler den besseren Start, setzten sich sofort im Angriffsdrittel fest und kamen durch einen Distanzschuss von Bettahar (spielte diese Saison auch für die Füchse) zum Ausgleich. Galajda konnte den Puck nicht sehen. Die Huskies machten weiter druck, aber dann kam Järveläinen. Der Finne spielte einen Verteidiger aus, erzeugte damit eine 2:1-Situation, die er allein abschloss. Er ließ den sich hinwerfenden Verteidiger vorbeirutschen und platzierte die Scheibe unter der Latte – ein Supertor. Trotzdem waren die Kasseler im Mitteldrittel die bessere Mannschaft, spielten im Angriffsdrittel nicht selten fast wie in Überzahl. Der Ausgleichstreffer zum 3:3 ähnelte dann dem zweiten Kasseler Tor, der Puck wurde zurück an die Blaue Linie gespielt, Lowry traf genau ins Angel über Galajdas Stockhand, wobei dem Füchse-Torwart erneut die Sicht verstellt war. Dann kamen die Füchse zu ihrer ersten „echten“ Überzahl (zuvor immer nur für wenige Sekunden, und Järveläinen hämmerte den Puck zum 4:3 in die kurze Ecke. Als die Füchse dann eine (kleinlich gepfiffene) Unterzahl überstanden, ging es mit einer Führung in den Schlussabschnitt.

Eine Abwehrschlacht der Füchse war zu erwarten. Die Kasseler nahmen auch sofort das Füchse-Tor unter Beschuss, während die Füchse versuchten, die wichtigen Räume dichtzumachen und den Puck immer wieder aus dem eigenen Drittel zu bringen. Über weite Strecken machten die Füchse das gut, aber dann musste Galajda einen Riesensave gegen einen Huskie-Stürmer auspacken, der plötzlich allein vor ihm auftauchte. Die Füchse verteidigten mit Leidenschaft, machten das weiterhin gut, den Kasselern schien die Zeit davonzulaufen. 83 Sekunden vor Schluss fiel dann doch der Ausgleich, eher ein Zufallstreffer, als die Scheibe vor dem Tor liegenblieb und Weidner sie ins Tor drücken konnte. Es ging in die Verlängerung.

In der dauerte es nicht lange, Valenti lief mit großer Geschwindigkeit ins Füchse-Drittel, nutzte den Tempoüberschuss, um vors Tor zu ziehen. Der Topscorer der Kasseler ließ Torwart Galajda keine Chance. Es war klar, dass der eine Punkt nicht für die direkte Qualifikation für die Play-offs reichen würde.

Andererseits sicherte er, unabhängig von den anderen Ergebnissen, den achten Tabellenplatz und damit das Heimrecht in den Pre-Play-offs. Gegner ist ab Mittwoch der EC Bad Nauheim. Wer zuerst zwei Siege auf dem Konto hat, zieht ins Viertelfinale ein – und trifft dort in einer Best-of-seven-Serie auf die Kassel Huskies.