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Füchse-Verteidiger muss seine Karriere beenden

Jens Baxmann zog sich im Januar eine Augenverletzung zu, die mit der Profi-Eishockey nicht mehr zu vereinbaren ist.

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Jens Baxmann war hier bei einem Füchse-Heimspiel gegen Frankfurt bereits zum Zuschauen verdammt. Nun ist klar, dass er nicht mehr für Weißwasser auflaufen kann.
Jens Baxmann war hier bei einem Füchse-Heimspiel gegen Frankfurt bereits zum Zuschauen verdammt. Nun ist klar, dass er nicht mehr für Weißwasser auflaufen kann. © Thomas Heide

Weißwasser. Füchse-Verteidiger Jens Baxmann muss seine Karriere beenden. Diese traurige Mitteilung machte Vereinssprecher Ronald Byron am Freitag. Der Verteidiger erlitt im Januar beim Training eine Augenverletzung.
Zwar konnte mit einer sofortigen Operation das Schlimmste verhindert werden, doch macht die Verletzung eine Fortsetzung der Karriere unmöglich. „Somit geht eine ungemein erfolgreiche Spielerlaufbahn unfreiwillig zu Ende“, bedautert Byron.

Große Karriere in Berlin

1985 in Wernigerode geboren, erlernte Baxmann als Jungspund beim ESV Schierke das Schlittschuhlaufen und machte erste Erfahrungen mit dem schnellen Mannschaftssport. Zunächst wurde er beim Braunlager SC ausgebildet, bevor er zum DNL-Team der Eisbären Berlin stieß. Und Berlin sollte ihn nicht mehr loslassen.

Zwei Jahre durchlief er die Nachwuchsabteilung der Eisbären, bis er schließlich 2003 zu seinen ersten Profi-Einsätzen beim Hauptstadtclub kam. Nachdem er sich 2004 noch mit der Vizemeisterschaft zufriedengeben musste, holte er sich mit den Eisbären im Jahr darauf seinen ersten DEL-Titel. Und es sollten noch weitere sechs (!) Meistertitel folgen. Mit der Rückennummer 29 etablierte sich „Baxi“ zu einem der besten deutschen Verteidiger der DEL. Er galt als zuverlässiger Defensivspezialist, der in brenzligen Situationen stets die Ruhe bewahrte und zugunsten seines Teams immer eine Souveränität ausstrahlte. Seinen Mitspielern hielt er konstant den Rücken frei, brillierte aber auch selbst mit entscheidenden Toren. So im Jahre 2006 als er – von der Strafbank kommend – im DEL-Halbfinale in Spiel zwei den Entscheidungstreffer gegen die Hannover Scorpions erzielte. Grund genug, ihn erstmals in der Saison 2007/2008 ins Team der deutschen Nationalmannschaft zu berufen. Insgesamt absolvierte er 39 Spiele für Deutschland.

Bei den Füchsen ein Führungsspieler

Währenddessen arbeitete der Verteidiger weiter an seinen Erfolgen. Zwischen 2005 und 2014 errang er sieben Meisterschaften, nahm an zwei Weltmeisterschaften teil, gewann 2011 die European Trophy und führte mit seinem entscheidenden 3:2-Treffer die Eisbären Berlin zum DEB-Pokalsieg 2008. Als unvergessenes Highlight der Playoffs 2013 gilt sein Siegtreffer in letzter Sekunde (Minute 59:59) in Spiel fünf des DEL-Viertelfinales gegen die Hamburg Freezers.

Nach insgesamt 18 Jahren in der Hauptstadt wechselte Jens Baxmann 2019 innerhalb der DEL für zwei Jahre nach Iserlohn, bevor er zur Saison 2021/22 in die DEL2 nach Weißwasser zu den Lausitzer Füchsen kam und einen Zweijahresvertrags unterschrieb. Dort nahm er als Assistenzkapitän eine Führungsrolle ein und punktete – bis zu seiner Verletzung – in 31 Spielen mit sechs Toren und neun Vorlagen.

Nun geht eine sehr erfolgreiche 19-jährige Profi-Karriere für Jens Baxmann zu Ende. Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach betonte, Baxmann habe „als Spieler das verkörpert, was wir uns mit seiner Verpflichtung erhofft hatten. Er hat unsere junge Truppe geführt und war auf und neben dem Eis durch seine professionelle Einstellung Vorbild. Da wir uns schon länger gut kennen und auch ich einst wegen einer Verletzung früher aufhören musste, möchte ich ihm mit auf den Weg geben, dass man auch nach dem aktiven Sporttreiben dem Eishockeysport verbunden bleiben kann. Es wäre toll, käme es so.“ (red)