SZ + Weißwasser
Merken

Leichtsinn entscheidet Sachsenderby

Die Lausitzer Füchse holen gegen Crimmitschau ein 0:2 auf, kassieren aber in der Verlängerung in Überzahl ein Tor.

Von Frank Thümmler
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Eisbären-Youngster Eric Hördler machte ein starkes Spiel im Sachsenderby, sorgte immer wieder für Unruhe in der Abwehr der Gäste und hatte in ein, zwei Szenen nur etwas Pech, dass er sich nicht mit einem Treffer belohnte.
Eisbären-Youngster Eric Hördler machte ein starkes Spiel im Sachsenderby, sorgte immer wieder für Unruhe in der Abwehr der Gäste und hatte in ein, zwei Szenen nur etwas Pech, dass er sich nicht mit einem Treffer belohnte. © Thomas Heide

Wenigstens ein Punkt: Die Lausitzer Füchse haben das Sachsenderby gegen Crimmitschau vor 2.335 Zuschauern mit 2:3 nach Verlängerung verloren und damit den ersten Punkt seit dem ersten Spieltag geholt. Allerdings war es auch die siebente Niederlage in Folge. Mut macht, dass die Füchse diesmal einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen konnten, bedenklich stimmt, wie die Leistungsträger der Mannschaft den möglichen Sie in der Verlängerung herschenkten.

Der neue Füchse-Torwart musste seien erste Prüfung nach nur 35 Sekunden bestehen, Ville Kolppanen hatte bei einem Schuss des Crimmitschauers Rausch einige Probleme, sicherte dann aber die Scheibe. In den ersten Minuten dominierten dann auch die Gäste, der Ruhe ausstrahlende Kolppanen musste ein ums andere Mal eingreifen und rettete nach einem Fehler der Abwehr im eigenen Drittel großartig mit der Stockhand (9.). Auf der anderen Seite kamen die Füchse, auf deren Seite erneut Mäkitalo als überzähliger Ausländer pausieren musste, nach und nach zu ersten Torabschlüssen. Scheidl schoss knapp vorbei. Adam und Ritter hatten gute Schusschancen. In einer ersten Überzahl zwangen die Crimmitschauer Kolppanen zu einer Riesenparade, während die Füchse während ihrer ersten Überzahlgelegenheit lange brauchten, um überhaupt in die Powerplay-Aufstellung zu kommen. Ganz am Ende gab es dann doch noch Schusschancen für Adam und Garlent.

Das Mitteldrittel begann mit zwei klasse Aktionen des jungen Förderlizenzspielers Eric Hördler, der letztlich aber zweimal an Eispiraten-Torwart Schneider scheiterte. Die Füchse machten jetzt richtig Druck, Blumenschein mit einem Nachschuss hatte eine große Chance. Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite nach einem Icing der ersten Füchse-Reihe. Die Crimmitschauer gewannen das anschließende Bully, Lindstsen zog flach von der Blauen Linie ab, Kanninen fälschte die Scheibe unhaltbar ab – ein Stimmungskiller in der Eisarena. Die Füchse versuchten erneut, Druck aufzubauen – und kassierten das 0:2. Gams eroberte den Puck an der eigenen Blauen Linie, lief ins Drittel der Füchse und zog aus dem linken Bullykreis einfach ab. Der Puck schlug über Kolppanens Fanghand im langen Eck ein. Die Schwäche der Füchse – das Toreschießen – zeigte sich auch wenig später: Bei einem 3:2-Konter spielte Scheidl Breitkreuz völlig frei, aber auch der Kapitän verfehlte das Tor. Und im Gegenzug hatten die Füchse Riesenglück, als Kolppanen prallen lassen musste und Lindsten aus spitzem Winkel das leere Tor knapp verfehlte. Ganz wichtig war der Anschlusstreffer, der den Füchse wenig später in Überzahl gelang. Der Puck schien schon verloren, aber Scheidl kämpfte sich den Puck zurück und legte quer auf Garlent, der mit einem Direktschuss zum 1:2 traf. Die Partie war wieder offen.

Die Lausitzer Füchse wollten möglichst schnell den Rückstand aufholen, kamen aber erst einmal kaum dazu, irgendeinen Angriff zu fahren. Die Crimmitschauer setzten sich immer wieder im Drittel der Füchse fest, meist ohne selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen, aber den Füchsen gelang kaum eine Befreiung, geschweige denn ein geordneter Spielaufbau. Ausnahme: Erik Hördler hatte nach einem Rückpass aus Nahdistanz eine Riesenchance, aber Torwart Schneider fuhr blitzschnell seine Fanghand aus (48.). So langsam spielte auch die Uhr eine Rolle. Die Zeit lief den Füchsen wieder einmal langsam weg. Die Füchse riskierten nach und nach mehr und kamen zu einigen Abschlüssen. Torwart Schneider war bei Schüssen mit freier Sicht aber nicht zu bezwingen. Gegen Zauner hielt er sicher, Bohac hatte zuvor die Scheibe vorbei gehämmert. Drei Minuten vor Schluss gelang dann doch noch der so ersehnte und umjubelte Ausgleich. Breitkreuz kurvte um das Tor und passte dann zurück auf Verteidiger Zauner, der direkt abzog. Crimmitschaus Torwart Schneider sah dabei nichts. In der Schlussminute umlief Crimmitschaus Kanninen die komplette Füchse-Mannschaft, aber Füchse-Torwart Kolppanen passte auf. Sekunden vor Schluss rettete Kolppanen mit einer Riesenparade den Füchsen den einen Punkt.

In der Verlängerung gab es nach einem ungeschickten Foul von Lindsten an Torwart Kolppanen die Chance, das Spiel in Überzahl zu entscheiden. Aber das Gegenteil war der Fall. Die Füchse spielten das Vier-gegen-Drei viel zu langsam, und nach einem Puckverlust attackierten sie den Crimmitschauer Kanninen nur halbherzig. Der legte zurück auf Hänggi, der mit seinem Direktschuss durch die Beine von Kolppanen traf – ärgerlich für die Füchse.