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Per Auswärtssieg zum Klassenerhalt

Die Lausitzer Füchse entscheiden die Abwehrschlacht bei den Ravensburg Towerstars am Freitagabend für sich und erreichen ein ganz wichtiges Ziel.

Von Marcel Pochanke
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Dominik Grafenthin (links) feiert mit Ville Järveläinen.
Dominik Grafenthin (links) feiert mit Ville Järveläinen. © Archiv: Thomas Heide

Geschafft! Dank eines 1:3-Auswärtssieges bei den Ravensburg Towerstars am Freitagabend haben die Lausitzer Füchse den Klassenerhalt in der DEL2 sicher. Durch die drei Punkte wurden alle Rechenspiele, die es im Vorfeld gegeben hatte, hinfällig. Weißwasser hat es aus eigener Kraft geschafft, die Fans dürfen sich auf Play-off-Eishockey freuen.

Auch für Ravensburg war das Match am Freitagabend ein ganz wichtiges: Galt es doch, den sechsten Tabellenplatz zu verteidigen und damit den sicheren Play-off-Einzug. Fünf Punkte dahinter hatten auch die Füchse noch die theoretische Chance auf Platz sechs - und wahrten sie. Viel wichtiger war aber die Absicherung des Pre-Play-off-Platzes, die zugleich den Klassenerhalt bedeutet. Die Grundlage dafür hatten die Weißwasseraner am vergangenen Wochenende mit sechs Punkten gelegt.

Personell ging Füchse-Trainer Petteri Väkiparta keine Experimente ein, vertraute den gleichen Reihen wie am vergangenen Erfolgswochenende. Die Neuzugänge Thomas Nuss und Brandon Schultz waren nicht im Kader. Im Tor der Gäste aus der Lausitz stand dieses Mal wieder Nikita Quapp. “Jetzt zählen die tägliche Arbeit und der Zusammenhalt im Team. Das ist unsere DNA, das sind die Lausitzer Füchse“, hatte Väkiparta vor der Begegnung die Richtung vorgegeben.

Diese DNA stellten seine Spieler in Ravensburg von Anfang an unter Beweis. In der Defensive, ohnehin Weißwassers aktuelle Stärke, stellten sie die Gastgeber vor schwierige Aufgaben. Präsent in den Zweikämpfen und hellwach ließen sie wenig Zwingendes zu. Nach fünf Minuten kam Daniel Schwaiger einmal recht frei zum Schuss, das war es von den Towerstars zum Auftakt. Gefährlicher war, was Roope Mäkitalo, Clarke Breitkreuz und Louis Anders im Zusammenspiel zeigten, der Abschluss landete am rechten Schoner von Ilya Sharipov im Ravensburger Tor. Nach einem starken Konter über Samuel Dove-McFalls hätte ihn Lane Scheidl fast überwunden, traf aber nur das Außennetz. Genau passte hingegen der Abschluss von Mäkitalo wenig später. Von links geschossen, schlug die Scheibe rechts oben zum 0:1 ein. Weißwasser zog sich jetzt wieder weiter zurück und machte den Ravensburgern wie gehabt das Leben schwer. Auf der anderen Seite hatte Sebastian Zauner bei seinem Distanzschuss nicht das nötige Glück, als die Scheibe abgefälscht am Tor vorbeisegelte.

Ähnlich startete die Begegnung ins zweite Drittel. Für einen Aufreger und die ersten Strafzeiten sorgte Clarke Breitkreuz im Verbund mit Mäkitalo. Der Kapitän stahl dem Gegner geschickt den Puck und schickte den Finnen auf die Reise. Der wurde beim Abschluss, der daneben ging, gefoult. Infolge des anschließenden Gerangels mussten neben Ravensburgs Tim Sezensky auch Louis Anders und Nickolas Latta (2+2 Minuten) auf die Strafbank. In Überzahl hatten Kiefersauer und Scheidl für Weißwasser die Riesenchance zum zweiten Tor, schossen aber Goalie Sharipov an. Es folgte eine der stärksten Phasen der Gastgeber, die sie aber nicht zum Ausgleich nutzen konnten. Quapp war bei mehreren Schussversuchen aus der Distanz sehr sicher. Und in der 35. Minute zugleich reaktionsstark und mit dem Glück im Bunde, als die Scheibe bei der besten Ravensburger Gelegenheit in mehreren Versuchen nicht den Weg ins Tor fand.
Stattdessen erhöhten die Gäste aus der Lausitz - und wie stark war das gemacht. Schon die Befreiung aus der eigenen Abwehr war sehenswert. Veredelt wurde der Angriff durch den perfekten Pass von Dominik Grafenthin vor das Tor auf Ville Järveläinen, der die Scheibe unter die Latte versenkte.

Den Zwei-Tore-Rückstand als Rucksack merkte man den Towerstars im letzten Drittel an. Kaum etwas gelang, das Publikum wurde unruhig, als Dove-McFalls mit einem unnötigen Foul an der blauen Linie das Momentum zunächst in Richtung der Gastgeber bewegte. In Überzahl spielte es Ravensburg gut, einen Querpass nahm Robbie Czarnik direkt und überwand Quapp flach im langen Eck. Ravensburg war nun deutlich besser am Spiel und eroberte die Scheibe meist frühzeitig.

Die Partie wurde aus Lausitzer Sicht immer mehr zur Abwehrschlacht. Aber schon in den vorangegangenen Begegnungen hatten die Jungs von Petteri Väkiparta gezeigt, dass sie das können. Einsatzstark zeigten sie die geforderte „DNA“ der Füchse. Ravensburg schoss und schoss in der Hoffnung, dass einer irgendwie durchrutschen würde. Aber Quapp im Verbund mit seinen Vorderleuten blieb stets der Sieger. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende nahmen die Gastgeber den Goalie vom Eis. Noch einmal hieß es, den Atem anhalten. Für die Erlösung sorgte Breitkreuz ins leere Tor, nachdem er die Scheibe über das gesamte Feld ersprintete. Er wusste, dass es die letzte wichtige Anstrengung sein würde, bevor man zusammen diesen wichtigen Meilenstein feiern würde.

Zum letzten Spiel der Hauptrunde geht es am Sonntag um 18.30 Uhr gegen Kassel. Dann ist, vorausgesetzt die anderen spielen mit, sogar noch der Sprung auf Platz sechs möglich.