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Viel Spannung im Sachsenderby

Zweimal sind die Lausitzer Füchse nach ihrer Führung zu passiv. Im Penaltyschießen hat Dresden mehr Glück.

Von Marcel Pochanke
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Füchse-Verteidiger Toni Ritter räumt vor dem Lausitzer Tor auf.
Füchse-Verteidiger Toni Ritter räumt vor dem Lausitzer Tor auf. © kairospress

Neuer Trainer, drei neue Spieler - die Dresdner Eislöwen sahen vor dem Derby am Freitagabend gegen die Lausitzer Füchse als Tabellenvorletzter offenbar Handlungsbedarf. Und Niklas Sundblad, der neue schwedische Coach, führte immerhin vor zehn Jahren den ERC Ingolstadt zur deutschen Meisterschaft. Am Freitag führte er seine Mannschaft immerhin zu einem doppelten Punktgewinn gegen die Lausitzer Füchse.

Während die Dresdner Neuzugänge am Freitag noch nicht im Kader standen, konnten die Gäste aus der Lausitz im Vergleich mit den letzten Spielen, wo man aus vier Partien nur einen Punkt holte, drei „Neue“ aufbieten. Dominik Bohac, Jake Coughler und Samuel Dove-McFalls kehrten nach ihren überstandenen Verletzungen auf das Eis zurück.
Dort brauchte die Begegnung etwas Anlauf, um in Fahrt zu kommen. Gerade die Füchse hatten im ersten Durchgang kaum wirklich zwingenden Aktionen. Aber sie gingen mit einer 0:1-Führung in die erste Pause. Während die Eislöwen zwei Überzahlgelegenheiten ungenutzt verstreichen ließen, auch weil die Füchse-Abwehr um Goalie Matthew Galajda einen starken Job machte, wusste Weißwasser sein einziges Powerplay zu nutzen. Die Meister der Effizienz hießen Kristian Blumenschein, der einfach mal den schnellen Abschluss suchte, und Louis Anders, der den Abpraller perfekt neben den Pfosten versenkte.

Für den Unterschied auf der Anzeigentafel sorgte auch, dass Matthew Galajda bei den aussichtsreichen Versuchen der Dresdner eben keinen Abpraller zuließ, sondern souverän immer genau richtig stand, beziehungweise den Fanghandschuh in der Flugbahn des Pucks hatte.

Vorteil Füchse. Und die Lausitzer blieben vor ausverkaufter Halle, stark unterstützt von den mitgereisten eigenen Fans, sehr kompakt. Geschickt ließen sie nur eher aussichtslose Schüsse der Eislöwen zu, denen die Ideen zu mehr Torgefahr fehlten.
Auch deren dritte Überzahl half da nicht. Bezeichnend, dass David Suvanto bei einer der besten Schussgelegenheiten im Powerplay deutlich danebenschoss. Allerdings mussten die Füchse, die nur noch wenig im Spiel nach vorne machten, aufpassen, dass sie sich nicht zu weit hinten reindrücken ließen. Erst Suvantos Fehler vor dem eigenen Tor hätte beinahe das zweite Lausitzer Tor gebracht.

Wie sehr auch das Angriffsspiel der Füchse inzwischen hakte, zeigte sich beim Powerplay für Weißwasser. Nach einem Scheibenverlust hatte Tomas Andres allein vor dem Tor die beste Dresdner Gelegenheit, zielte jedoch abermals daneben. So brauchten die Eislöwen Glück für ihren Ausgleich und das hatten sie, als Bruno Riedls Schuss von der blauen Linie abgefälscht im Füchse-Tor landete.

Was Weißwasser am Anfang des letzten Drittels machte, hatte hingegen gar nichts mit Glück zu tun. Roope Mäkitalo zog vor das gegnerische Tor, legte mit der Rückhand ab für Jake Coughler, und der Rückkehrer hob die Scheibe direkt genau ins linke obere Dreiangel.

Wieder führten die Füchse - und wieder übernahmen die Eislöwen das Spiel, drängten auf den Ausgleich. Jetzt wurden ihre Aktionen auch zwingender, aber Matthew Galajda hielt weiter hervorragend. Längst hatten die Dresdner mehr als doppelt so viele Schüsse wie Weißwasser abgegeben.

Erst Mitte des Drittels kamen die Füchse wieder auf und setzten sich lange im Dresdner Drittel fest. Hier lag das 1:3 in der Luft. In einer Partie, die keine Atempause mehr kannte, machten das nächste Tor aber die Gastgeber. Einen schönen Spielzug schloss Nils sehr platziert zum 2:2 ab.

Offenbar konnten beide Teams mit mindestens einem Punkt gut leben, denn nun schaltete die Partie einen Gang zurück. In der Verlängerung war Weißwasser die aktivere Mannschaft, unter anderem Zauner und Mäkitalo hätten das Spiel entscheiden können. Dann gab es eine Strafe gegen Tomas Andres, Weißwasser bestritt die letzten 45 Sekunden in Überzahl. Noch einmal hatte Mäkitalo das 2:3 auf dem Schläger, fand aber die Lücke nicht mehr.

Auch beim Penaltyschießen scheiterte Mäkitalo genau wie sein Landsmann Ville Järveläinen. Nur Lane Scheidl traf für die Lausitzer Füchse, während die Eislöwen doppelt einnetzen konnten und so zwei Punkte in der Landeshauptstadt behielten.
Am Sonntag um 17 Uhr kommt Crimmitschau zum nächsten Derby in die Eisarena nach Weißwasser.