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Weihnachten geht weiter

Nach Landshut bringen die Lausitzer Füchse wie schon gegen Freiburg einige Geschenke mit und verlieren 5:3.

Von Marcel Pochanke
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Torschützen unter sich: Weißwasser Clarke Breitkreuz (rechts) mit wuchtigem Einsatz gegen Julian Kornelli.
Torschützen unter sich: Weißwasser Clarke Breitkreuz (rechts) mit wuchtigem Einsatz gegen Julian Kornelli. © Titus Fischer

Nach der 0:4-Heimniederlage gegen Freiburg am zweiten Weihnachtsfeiertag war Trainer Petteri Väkiparta erbost: „Nun ist Weihnachten vorbei“, sagte er auch mit Blick auf die kommenden Spiele. Das am gestrigen Mittwoch bei den Tabellennachbarn aus Landshut zum Beispiel. Aber ganz kam seine Botschaft nicht an. Wieder waren es Geschenke der Weißwasseraner, die den 5:3-Sieg der Niederbayern begünstigten.

Das erste Drittel war keines, das man hätte am Bratwurststand verpassen wollen. Nach 30 Sekunden hatten die Gastgeber die erste Großchance in einer Partie, in welcher die Gäste von Anfang an sehr wach und stabil auftraten. Die Passquote der Füchse war deutlich besser als bei den Landshutern. Dass nach reichlich drei Minuten das Zuspiel von Hunter Garlent auf den vom Gegner bedrängten Clarke Breitkreuz aber derart gut ankam, dass die Scheibe am Ende im Landhuter Tor lag, war auch etwas glücklich.

Den Ausgleich hatte kurz darauf Mayenschein nach einem traumhaften Zuspiel von Topscorer Marco Pfleger auf dem Schläger. Kaum zu fassen, dass er den nicht machte. In die gleiche Kategorie ‚kaum zu fassen‘ gehörte auch, was Füchse-Goalie Kristian Hufsky in der achten Minute passierte. Eine von den Landshutern tief gespielte Scheibe kam von der Bande zu ihm, Hufsky zögerte, stocherte etwas und dann war Julian Kornelli da und schob locker ein.

Zauner zweifach an den Posten

Die Füchse waren gut im Spiel gewesen, hatten eine Unterzahl überstanden und dann das. Gut aus Weißwassers Sicht, dass auch die Landshuter Abwehr im Feiertagsmodus war. Nach einem Bully tauchte Scheidl vor Luka Gracnar auf, schoss einmal, reagierte superschnell und brachte den Abpraller zum 1:2 unter. In Überzahl waren die Füchse nah an der Zwei-Tore-Führung dran, erst vergab Scheidl vor Gracnar, dann traf Zauner den Pfosten.

Stattdessen kamen die Gastgeber zurück: Nach einer doppelten Überzahl war der vierte Fuchs gerade wieder auf dem Eis, da nahm Yannik Valenti trocken Maß und erzielte mit einem harten Schlagschuss den Ausgleich. Fast hätten sie das 3:2 nachgelegt, dann war zum ersten Mal Pause und nach einem rasanten Auftakt durchatmen angesagt.

„Hier gewinnt, wer seine Chancen besser nutzt“, sagte Landshuts Verteidiger Simon Stowasser auf dem Weg in die Kabine. Diese Mannschaft waren die Lausitzer Füchse im zweiten Drittel nicht. Nach einigen verhaltenen Minuten kam Weißwasser zur doppelten Überzahlgelegenheit für zwei Minuten, weil zwei Landshuter an verschiedenen Orten zugleich foulten. Ob Mäkitalo oder Scheidl: Immer wieder konnten sich die Füchse freispielen, kamen aber am Slowenen Gracnar im Landshuter Tor nicht vorbei, dazu traf Zauner erneut den Pfosten. Schnell waren die zwei Minuten und die Chance dahin.

Zu allem übel gelang den Gastgebern mit einem kuriosen Treffer das 3:2. Hufsky kam raus, ein Gegner stürzte im Gegner mit Ilja Fleischmann über ihn, das Tor war leer. Aus extrem spitzem Winkel traf EV-Verteidiger Jan Pavlu in die Maschen – sein erster Treffer überhaupt. Weißwassers Coach war so erzürnt darüber, dass die Schiedsrichter keine Torwartbehinderung gaben, dass er seinem Team eine Bankstrafe einhandelte. Die nutzte Landshut ebensowenig wie Weißwasser im Anschluss eine eigene Überzahl. Auch Kornelli, den dieses Mal Hufsky ganz stark stoppte und auch Scheidl, der erneut frei vor Gracnar auftauchte, vergaben ihren Gelegenheiten zur höheren Führung beziehungsweise zum Ausgleich, sodass die Gastgeber eine knappe Führung mit ins Schlussdrittel nahmen.

Dort taten sich die Lausitzer gegen tief stehende Landhuter lange schwer. Als Eric Valentin bei einer Offensivaktion eine Strafzeit verursacht hatte, waren die Hausherren ganz nah dran am 4:2. Doch wie das im Eishockey oft so ist: Auf einmal waren die Füchse mit dem Treffer zur Stelle. Der im Schlussdrittel bis dahin unauffällige Hunter Garlent hielt den Schläger perfekt in einen Pass von Roope Mäkitalo.

Aber das Spiel hatte die nächste, die letzte Wendung parat. Und wieder half ein Fuchs, der für Yannik Valenti auflegte, welcher zum 4:3 traf. Ein Schlittschuhtor der Landshuter wurde zurecht noch aberkannt, die Entscheidung damit vertagt. Die gelang Brett Cameron zwei Minuten vor Schluss ins leere Tor.

Zum letzten Heimspiel des Jahrs kommt morgen das zweitbeste Auswärtsteam der Liga in den sicher stark gefüllten Fuchsbau. Zweimal konnte Bad Nauheim in dieser Saison schon in Weißwasser gewinnen. Diese kleine Serie zu beenden, wird ein hartes Stück Arbeit für die Füchse – aber nicht aussichtslos, wenn vor allem in Überzahl endlich einmal wieder der Knoten platzt und die Sache mit den Geschenken wirklich vorbei ist.