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Weißwasser richtet Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge her

Die Stadt möchte 60 Geflüchtete unterbringen, die hierbleiben wollen. Dafür werden Möbel und andere Ausstattung gesucht.

Von Constanze Knappe
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Die Stadt Weißwasser sammelt unter anderem Sachspenden.
Die Stadt Weißwasser sammelt unter anderem Sachspenden. © Sebastian Schultz

Weißwasser. Das Kindererholungszentrum (Kiez) am Braunsteich in Weißwasser diente viele Wochen als Erstaufnahme-Einrichtung des Freistaates für ukrainische Flüchtlinge. Bis Donnerstag dieser Woche muss es komplett beräumt sein, da die Räumlichkeiten für Schulfahrten und andere feste Buchungen gebraucht werden.

Nach Aussage von Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) sollen 60 von etwa 450 Flüchtlingen „die Chance erhalten, hier in der Stadt zu bleiben“. Leider sei die Hilfe für die Geflüchteten unter enormen Zeitdruck geraten. „Erst vor einer Woche habe ich mit der Landesdirektion Sachsen eine Einigung erzielt, wonach Flüchtlinge im Kiez die gleichen Chancen haben müssen, hier bei uns in der Stadt zu bleiben, wie die Flüchtlinge, die privat bei Familien untergekommen sind und für die zumeist nach wenigen Wochen auch Wohnraum, berufliche Perspektiven, Sprachkurse und Unterbringung in Kitas und Schulen möglich wurde“, erklärte der Rathauschef.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH arbeite intensiv daran, 15 Wohnungen für Familien aus der Ukraine vorzurichten und mit Hilfe von privaten Spendern und Sponsoren einzurichten. Gesucht werden rund 15 weitere Wohnungen für Familien, die ebenfalls hierbleiben wollen. Vorab seien Flüchtlinge im Kiez befragt worden, welche Qualifikationen sie haben und wie sie ihre Perspektive sehen – ob sie in die Ukraine zurückkehren oder ihren Lebensmittelpunkt ganz nach Weißwasser verlegen wollen. Der Landkreis bringt in einer Unterkunft in Glossen Flüchtlinge bis zur Fertigstellung der Wohnungen unter. „Je eher wir es als Stadtgesellschaft schaffen, die restlichen Wohnungen zu finden und diese Wohnungen mit dem Nötigsten auszustatten, desto eher wird die Flucht und Ungewissheit für diese Familien ein Ende haben können“, betonte der OB.

Viele Helfer am Rande der Kräfte

Zur Grundsatzdebatte hinsichtlich der Ukraine-Krise und ihrer psychologischen, sozialen und finanziellen Herausforderungen für Flüchtlinge, Bürger und Behörden wollte sich Pötzsch nicht äußern. „Ich kann nur sagen, dass neben den Geflüchteten auch die Helfer am Rande ihrer Kräfte sind – sowohl die privat Engagierten, als auch die in Organisationen und in den Ämtern“, unterstrich er. Der OB dankte denen, die seit Bekanntwerden der Aktion innerhalb von drei Tagen erste Spenden angemeldet haben. Sein Dank gelte auch den anderen, die sich für Menschen in Not einsetzen.

Für die Ausstattung der Wohnungen werden Möbel und funktionsfähige Küchen benötigt. Die Sachen können per Mail direkt an den OB gemeldet werden. Nach Rücksprache holt der Wirtschaftshof die Möbel ab und bringt sie direkt in die noch leeren Wohnungen. Gesucht werden ebenso die vielen kleinen Dinge, die man im Alltag benötigt von Bettwäsche und Handtüchern über Gläser, Geschirr, Töpfe und Besteck bis hin zu Kaffeemaschinen oder Wasserkocher oder eben auch Hygieneartikel. All diese Dinge können im Glasmuseum jeweils dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr abgegeben werden. Auf das Spendenkonto der Stadt kann man Geld einzahlen. Es wird auch für die Komplettierung der Wohnungen genutzt. Also für Dinge, die nicht gebraucht oder über Sachspenden zu besorgen sind.

Außerdem wurde mit privater Initiative ein Crowd-Funding-Projekt gestartet: So können auch Menschen erreicht werden, die weit weg von Weißwasser leben, aber der Stadt immer noch verbunden sind. Wie es hieß, kümmert sich das Projekt vor allem um Küchen und Betten in den Wohnungen, deren Kauf oft die größte Hürde für den Bezug einer Wohnung darstellt.

Sachspenden: Anmeldung von Möbeln und dergleichen mehr per Mail an [email protected]

Kleinspenden wie Geschirr und Heimtextilien im Glasmuseum, Forster Str. 12, Telefon 03576 204000

Geldspenden auf das Spendenkonto der Stadt Weißwasser, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, IBAN: DE93 8505 0100 0232 0875 20, Verwendungszweck „Ukraine-Flüchtlingshilfe“

Geldspenden auch über diese zertifizierte Spendenplattform

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