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Zum Klassenerhalt fehlt nur noch ein Sieg

Mit einem der besten Spiele der Saison bezwingen die Lausitzer Füchse den Spitzenreiter aus Kassel zum dritten Mal.

Von Frank Thümmler
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Viermal durften die Lausitzer Füchse gegen den Spitzenreiter aus Kassel jubeln. Alle Treffer fielen nach dem gleichen Muster: Scheibe zum Tor, und sie dort abfälschen.
Viermal durften die Lausitzer Füchse gegen den Spitzenreiter aus Kassel jubeln. Alle Treffer fielen nach dem gleichen Muster: Scheibe zum Tor, und sie dort abfälschen. © Schulze

Die Lausitzer Füchse haben das kleine Wunder geschafft und die mit Riesenvorsprung in der Tabelle führenden Kassel Huskies mit 4:2 bezwungen. Mit einer kämpferisch starken Leistung, einem überragenden Torwart und sogar viel eigener Torgefahr verdienten sich die Füchse die drei Punkte, die wegen der gleichzeitigen Niederlage von Crimmitschau jetzt zwei Spieltage vor Ende vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenelften haben.

Die Lausitzer Füchse waren nach der 0:2-Niederlage in Regensburg am Freitagabend unter Druck, brauchten unbedingt Punkte, auch wenn der Gegner der klare Spitzenreiter der Liga war. Gleich im allerersten Wechsel zeigten die Füchse an, was sie vorhatten. Sie brachten die Scheibe schnell zum Tor, Gästetorwart Kuhn hatte Mühe, aber beim Abpraller kam kein Füchse-Spieler an den Puck. Danach aber übernahmen die Kassler, gaben die ersten Schüsse Richtung Kolppanen im Füchse-Tor ab. Die Füchse spielten dann gut mit, blockten hinten Schüsse und kamen auch zu eigenen Chancen. Bei einem Konter konnte Valentin vors Tor ziehen, scheiterte aber am Tor, beim Abpraller rettete dann Torwart Kuhn stark. Nach einem Wechselfehler der Gäste kamen die Füchse zu ihrer ersten Überzahl, Kassel hatte gleich zu Beginn eine Konterchance, die Kolppanen mit einer klasse Parade zunichte machte. Die Füchse ihrerseits kamen zwar zu Abschlüssen, aber so richtig gefährlich wurden sie nicht. Die Kasseler übernahmen dann immer mehr das Geschehen, gewannen die meisten Bullys und Zweikämpfe. Die Füchse hatten alle Hände voll mit Abwehr zu tun. Aber plötzlich konnten sich die Füchse im Kasseler Drittel festsetzen, Verteidiger Adam schoss zweimal gefährlich Richtung Tor, und dann konnte Ritter von der Blauen Linie abziehen und Valentin abfälschen – durch die Beine von Torwart Kuhn – 1:0. Ausgerechnet zwei Spieler, die auch schon mal für Kassel aufgelaufen waren, sorgte für das erste Füchse-Tor. Das gab den Füchsen sichtlich Auftrieb, die wenig später zu ihrer zweiten Überzahl kamen. Aber auch diesmal gab es kaum Chancen für die Füchse, aber einen Konter der Gäste. Mieszkowski scheiterte an Kolppanen.

Auch im Mitteldrittel begannen die Füchse selbstbewusst und mit einem „Hammer“ von Adam, der knapp vorbei ging. Dann kassierten die Füchse eine Strafe, die kleinlich gepfiffen war und die Fans mit einem Pfeifkonzert quittierten. Die Füchse gerieten mächtig unter Druck, blockten aber alles weg oder Kolppanen hielt. Bei der nächsten unnötigen Unterzahl (zu viele Spieler auf dem Eis) gelang den Füchsen diesmal sogar ein Unterzahlkonter, Scheidl scheiterte an Kuhn. Aber das Geschehen spielte sich natürlich auf der anderen Seite ab. Die Füchse verteidigten mit allem Einsatz. Kassel suchte die Lücke. Und auch als die Strafe abgelaufern war, blieben die Kassler im Drittel, hatten noch eine Riesenchance, aber Kolppanen hielt, und die Füchse kontrollierten den Schläger des einschussbereiten Gästespielers. Endlich landete der Puck im Fangnetz, und die Füchse konnten wechseln. Danach konnten sich die Füchse wieder befreien. Die Füchse kamen dann zu einer Überzahl, die sie diesmal richtig stark spielten. Garlent traf dan Pfosten, und nach einem Adam-Schuss, brannte es lichterloh vor dem Gästetor. Dass der Puck da nicht reinrutschte, war Riesenglück für die Gäste. Torwart Kuhn blieb dann, die Gäste waren gerade wieder vollzählig und hatten ein Icing gespielt (durften also schon ausgepumpt nicht wechseln) verletzt liegen – oder nahm sich clever einfach Zeit, damit sich seine Mitspieler erholen konnten. Die Kasseler hatten dann eine Riesenchance. Schlenker wurde kurz vor dem Tor freigespielt, aber Kolppanen blieb wieder Sieger. Die Füchse führten auch nach dem zweiten Abschnitt.

Im Schlussdrittel erwarteten die Füchse natürlich stürmende Gäste. Aber die Füchse spielten konsequent so weiter wie bisher. Und dann gelang den Füchsen das 2:0. Nach einer tollen Vorarbeit von Erik Valentin, der durch das gegnerische Drittel kurvte und den Puck vor das Tor brachte, war Kapitän Breitkreuz zur Stelle. Der Jubel war noch nicht verklungen, da fiel das 3:0. Zauner brachte die Scheibe vor das Tor, Garlent erwischte den Puck beim Hochspringen mit der Hacke, die Scheibe sprang ins Tor. Die Kasseler nahmen sofort eine Auszeit. Der Druck der Kasseler wurde dann extrem. Aber, die Füchse hielten immer noch stand, und Garlent erkämpfte dann im eigenen Drittel eine Strafe. Die nutzten die Füchse zum 4:0. Nach mehreren Schüssen aufs Tor brachte Garlent die Scheibe in die Zone vor dem Tor, wo Breitkreuz schon lauerte und den Puck abfälschte. Die Eisarena „explodierte“. Dem Topscorer der Gäste Arniel gelang dann mit einem starken Solo der erste Kasseler Treffer. Als dann Garlent auf die Strafbank musste, hätte es nochmal eng werden können. Aber die Füchse verteidigten sich geschickt, und dann musste ein Kasseler nach Revanchefoul auf die Strafbank. Sekunden vor Schluss rutschte dem überragenden Kolppanen noch eine Scheibe durch, aber egal. Die Füchse schafften tatsächlich den so dringend gebrauchten dritten Sieg der Saison gegen den Spitzenreiter.