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Suche nach Kindern im Dschungel Kolumbiens nach Flugzeugabsturz

Am 1. Mai stürzt ein Kleinflugzeug im Dschungel Kolumbiens ab. Drei Erwachsene sterben. Vier Kinder überleben - doch gefunden wurden sie noch nicht.

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Ein Soldat steht vor dem Wrack einer Cessna C206, die im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta abgestürzt ist.
Ein Soldat steht vor dem Wrack einer Cessna C206, die im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta abgestürzt ist. © Colombia's Armed Forces Press Of

Solano. Mehr als drei Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im Regenwald Kolumbiens gibt es mögliche neue Hinweise auf die vier vermissten Kinder. Etwas mehr als 500 Meter westlich der Absturzstelle im Department Caquetá wurden Tennisschuhe, eine Windel und ein Handtuch gefunden, wie kolumbianische Medien am Mittwoch unter Berufung auf den Suchtrupp aus Soldaten und Indigenen übereinstimmend berichteten.

Demnach wurden 420 Meter nordwestlich des Unglücksortes im Dschungel zudem eine weitere Windel, eine Handyhülle und ein Deckel von einem Nuckelbecher entdeckt. "Dem Zustand dieser Gegenstände nach zu urteilen waren die Kinder wahrscheinlich zwischen dem 3. und 8. Mai dort, was darauf schließen lässt, dass die vier Kinder den Unfall möglicherweise lebend überstanden haben", zitierte die kolumbianische Zeitung "El Tiempo" das Militär.

Die Suchaktion mit dem Namen "Operation Hoffnung" nach den vier Geschwistern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie elf Monaten war am Montag mit Satellitenbildern und neuem Personal intensiviert worden. Der Dschungel zwischen Caquetá und Guaviare ist laut "El Tiempo" so dicht, dass "man nicht weiter als 20 Meter sehen kann und die Sonnenstrahlen durch die Bäume kaum zu erkennen sind".

Die Geschwister waren am 1. Mai in der Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Bei dem Unglück kamen ihre Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Am 18. Mai fanden Soldaten auf der Suche nach den Kindern eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft sowie halbverzehrte Früchte.

Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg in die Hauptstadt Bogotá gewesen, wohin der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben. (dpa)