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Hainichener Verein plant für Mai siebten Hilfstransport

Derzeit ist das Spendenlager in Hainichen fast leer. Weitere Dinge werden gebraucht.

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Die Spenden aus dem Lager in Hainichen sind unter anderem in einem Kinderheim übergeben worden.
Die Spenden aus dem Lager in Hainichen sind unter anderem in einem Kinderheim übergeben worden. © Tetyana Sokolovkaya

Mittelsachsen/Hainichen. Zu Tränen gerührt war ein Mitarbeiter des Ministeriums für Katastrophenschutz im ukrainischen Ternopol. Er erhielt von der am 7. April von Hainichen nach Ternopol entsandten Hilfslieferung mehr als 30 Feuerlöscher.

Dabei berichtete er, dass die Feuerwehr bereits alle in ukrainischen Geschäften verfügbaren Feuerlöscher gekauft und in die Ost-Ukraine gebracht habe. Aber diese hätten bei Weitem nicht ausgereicht, um all die Brände zu löschen.

„In Hainichen lagern nun bereits mehr als 100 weitere von Feuerwehren und Firmen gespendete Feuerlöscher, die auf ihren Transport in die Ukraine warten“, sagt Thomas Kretschmann vom Verein Communitas, der die Hilfstransporte organisiert.

Verletzte werden in Betten aus Roßwein versorgt

Doch für einen weiteren Transport sind aktuell zu wenige Sachspenden im Hainichener Spendenlager des Vereins bei der Firma Naturbrennstoffe. Nach den beiden Transporten am 4. und 7. April war das Spendenlager völlig leer. Das Team um Thomas Kretschmann will Anfang Mai den nächsten Transport auf die Reise schicken. Es wäre dann bereits der Siebte.

„Ende April sollen wir vom Krankenhaus Freiberg 20 Krankenhausbetten inklusive Matratzen und weiteres Material bekommen“, sagt Kretschmann. Er ist begeistert von der Unterstützung nicht nur durch das Krankenhaus Freiberg. Auch das Pflegeheim Berta Börner in Roßwein hatte bereits mehr als 20 Betten gespendet, die nun im ukrainischen Riwne schon im Einsatz sind. Verletzte und verwundete Menschen werden in den Betten versorgt.

Vereine und Firmen unterstützen Kriegsopfer

Unterstützung kommt von vielen Seiten. Der Förderkreis Centro Arte Monte Onore in Ehrenberg hat mehr als 300 Euro durch Veranstaltungen gesammelt und wird nun Windeln und Babynahrung kaufen. Ein Konzert in Grünlichtenberg brachte rund 1.000 Euro ein, von denen bereits viele wichtige Dinge gekauft wurden.

Aus Norwegen kam eine größere Geldspende, die für medizinische Geräte und Medikamente sowie warme Socken, Unterwäsche und Kinderbetten ausgegeben wurde. Die Firma Noweda in Rossau bringt immer wieder Desinfektionsmittel und andere wichtige Dinge ins Spendenlager. Viele weitere Firmen und Institutionen sowie Bürger unterstützen ebenso.

Inzwischen viele elternlose Kinder in der Ukraine

Um den nächsten Sattelzug randvoll füllen zu können, werden jedoch noch Sachspenden wie haltbare Lebensmittel, Schlafsäcke, Decken, einteilige Matratzen, Kinder-Reisebetten, Liegen, klappbare Metall-Gästebetten, Windeln, Hygieneartikel und vieles mehr benötigt. Im Internet gibt es einen Komplett-Überblick, was fehlt.

Wie wichtig diese Lieferungen sind, zeigen Bilder, die das Organisationsteam vergangene Woche aus der Ukraine erhielt. Kleinkinder werden ebenso versorgt wie Senioren, Krankenhäuser und Waisenheime.

Laut Aussage von Tetyana Sokolovskaya, die in Ternopol federführend bei der Weiterverteilung der aus Hainichen gelieferten Sachspenden ist, gibt es mittlerweile viele elternlose Kinder, die versorgt werden müssen. Die Sachspenden werden teils weiter in die vom Krieg am stärksten betroffenen Gebiete transportiert.