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Mutmaßlicher Spionageflug über den USA: Chinesischer Ballon sammelte keine Infos

Der Flug des mutmaßlichen Spionageballons über den Vereinigten Staaten hatte zum Eklat zwischen den USA und China geführt. Doch nach Einschätzung des Pentagons sammelte der Ballon keine Informationen.

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Untersuchungen der US-Behörden legten zunächst nahe, dass der Ballon Informationen und Aufnahmen sammelte. Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums war dem jedoch nicht so.
Untersuchungen der US-Behörden legten zunächst nahe, dass der Ballon Informationen und Aufnahmen sammelte. Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums war dem jedoch nicht so. © Larry Mayer/The Billings Gazette/AP/dpa

Washington. Der mutmaßliche chinesische Spionageballon, der im Februar vom US-Militär über dem Atlantik abgeschossen wurde, hat nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums keine nachrichtendienstlichen Informationen gesammelt. Das geht aus einer Äußerung von Pentagon-Sprecher Pat Ryder während einer Pressekonferenz am Donnerstag (Ortszeit) in Washington hervor.

"Wie Sie damals gehört haben, waren wir uns bewusst, dass er (der Ballon) über Fähigkeiten zum Sammeln nachrichtendienstlicher Informationen verfügte", sagte Ryder vor Journalisten. "Aber es war (...) und es ist jetzt unsere Einschätzung, dass es während des Transits oder beim Überfliegen der Vereinigten Staaten nicht zu einer Sammlung gekommen ist", sagte der Pentagon-Sprecher weiter. "Und sicherlich haben die von uns unternommenen Anstrengungen dazu beigetragen", fügte Ryder hinzu ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Das Eindringen des mutmaßlichen Spionageballons in den US-Luftraum hatte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis zwischen den USA und China gesorgt. Die US-Luftwaffe schoss den Ballon nach tagelangem Überflug über den USA am 4. Februar vor der Küste des Bundesstaats South Carolina ab. Die USA bezichtigten China der Spionage, Peking wies das zurück.

US-Außenminister Antony Blinken hatte wegen der Ballon-Affäre eine Reise nach Peking abgesagt. Im Juni holte er diese nun nach. Beide Seiten hatten bei Blinkens Besuch in Peking ihre Absicht bekundet, die angeschlagenen Beziehungen stabilisieren zu wollen. Wenig später sorgte eine Äußerung von US-Präsident Joe Biden aber für neue Irritationen. Biden hatte den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping mit einem "Diktator" verglichen. (dpa)