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Wenn Polypen bösartig werden

Beim Gesundheitsforum in der Sparkasse geht es dieses Mal um den Darmkrebs. Ärzte erklären, warum Vorsorge Leben rettet.

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Dr. Roland Pfützer ist Chefarzt der Internistischen Klinik im Klinikum Döbeln.
Dr. Roland Pfützer ist Chefarzt der Internistischen Klinik im Klinikum Döbeln. © Archiv/André Braun

Herr Pfützer, worum soll es bei Ihrem Vortrag gehen?

Der März ist als Darmkrebsmonat ausgeschrieben. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen: Darmkrebs ist vermeidbar.

Bringen diese Bemühungen denn schon Effekte?

Seit dem Beginn der regelmäßigen Darmkrebsvorsorge 2003 ist die Rate an Dickdarmkrebs um 16 Prozent zurückgegangen. Dies könnte man sicher noch steigern, da nur rund ein Drittel der Berechtigten die Untersuchungen wahrnimmt.

Wie viele Darmspiegelungen nehmen Sie vor und wie sehen die Ergebnisse aus?

Wir machen in einem Jahr knapp 2000 Untersuchungen. Wir sehen nur in einem geringen Maße das Vollbild von Darmkrebs. Was wir aber relativ häufig finden, sind Darmkrebsvorstufen. Das sind Polypen, die wir im Rahmen der Untersuchung wegmachen. 

Wir wissen, dass sich bestimmte Typen dieser Vorstufen, wenn man sie lässt, weiterentwickeln, größer und irgendwann bösartig werden. Wir gehen davon aus, dass wir jedes Mal, wenn wir die Polypen entfernen, auch verhindern, dass sich ein Darmkrebs bildet. 

Wenn Menschen diese Vorstufen bekommen, dann haben sie ein erhöhtes Risiko, dass das wieder passiert. Je nachdem, wie viele Polypen wir finden und wie groß sie sind, sollte man nach drei Jahren, nach fünf Jahren oder einem längeren Zeitraum eine erneute Darmspiegelung machen.

Wie versuchen Sie, die Hemmschwelle der Patienten zu senken, zu einer Darmspiegelung zu kommen? Und wie lange dauert die eigentlich?

Die Hemmschwelle ist am größten bei Menschen, die noch nie eine Darmspiegelung hatten, weil sie nicht richtig wissen, was auf sie zukommt. Das sind Fragen, die wir im Rahmen der Veranstaltung beantworten möchten. Die eigentliche Untersuchung dauert maximal 30 Minuten.

Die Darmspiegelung machen wir am liebsten an einem Patienten, der eine Beruhigungsspritze bekommen hat. Der Patient verschläft die Untersuchung. Er merkt nichts und es tut ihm auch nichts weh.

 Das einzig Unangenehme ist die Vorbereitung auf die Darmspiegelung, weil der Darm leer sein muss. Dafür muss der Patient eine Abführlösung trinken – am Vortag der Untersuchung und dann noch mal morgens. So richtig gut schmecken diese Lösungen nicht.

Über was werden Sie am Donnerstag sprechen?

Einerseits über die Risiken und die Durchführung der Untersuchung, aber auch darüber, welche Möglichkeiten es gibt, solche Polypen wegzumachen. Und dann auch darüber, was passiert, wenn wir wirklich Darmkrebs finden. Ich rede hauptsächlich über das Risiko des Darmkrebses und die Vorsorge und Frau Dr. Pausch, meine chirurgische Kollegin, über die Behandlung des Darmkrebses.

Das Gesundheitsforum zum Thema „Darmkrebs – von der Diagnose zur Therapie“ mit Dr. Roland Pfützer und Dr. Stefanie Pausch beginnt am Donnerstag, 12. März, um 17 Uhr im Veranstaltungsraum der Hauptstelle der Kreissparkasse Döbeln, Erich-Heckel-Platz 1.

Es fragte: Jens Hoyer

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