Bischofswerda
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Wie dem kranken Knie geholfen wird

Beim SZ-Gesundheitsforum in Bischofswerda spricht Oberarzt Dr. Stephan Bäßler über künstliche Gelenke. Die gibt’s für alle Altersgruppen.

Von Ingolf Reinsch
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Dr. Stephan Bäßler ist Oberarzt in der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Bischofswerda.
Dr. Stephan Bäßler ist Oberarzt in der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Bischofswerda. © Oberlausitz-Kliniken

Bischofswerda. Chirurgen im Bischofswerdaer Krankenhaus setzten im vergangenen Jahr 289 Patienten ein künstliches Kniegelenk ein. Vor einigen Jahren lag diese Zahl bei rund 250. Der Anstieg ist nicht nur mit der älter werdenden Bevölkerung zu erklären, sondern auch mit dem guten Ruf der Klinik. Sie ist seit dem Jahr 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie als Endoprothetikzentrum zertifiziert. Ärzte und das weitere medizinische Personal arbeiten nach hohen Qualitätsstandards, die regelmäßig überprüft werden – zuletzt im Juli dieses Jahres. Bewertet werden dabei Knie- und Hüftoperationen.

Welche Hilfe bei Beschwerden des Kniegelenkes möglich ist, erläutert Dr. Stephan Bäßler, Oberarzt in der Chirurgischen Klinik im Krankenhaus Bischofswerda, beim nächsten Gesundheitsforum von Sächsischer Zeitung und Oberlausitz-Kliniken am 30. Oktober. Er wird über den Aufbau und die Struktur des Kniegelenkes sprechen, über die Arthrose, aber auch Unfallfolgen als mögliche Ursachen für Knieprobleme, über nichtinvasive Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Medikamente, Physiotherapie und Ultraschall-Schmerztherapie, sowie über den künstlichen Gelenkersatz und den Ablauf der Operation. Nach seinem Vortrag haben die Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Nicht in jedem Fall muss ein Kniegelenk als Ganzes ersetzt werden. Immer häufiger wird Patienten auch ein „halbes Knie“ eingesetzt. Das heißt, ersetzt wird in diesem Fall nur der äußere oder innere Teil des Kniegelenkes. „Für den Patienten hat das den Vorteil, dass der gesunde Teil des Gelenkes erhalten bleibt und der invasive Eingriff nicht so groß wie bei einer kompletten Knie-Endoprothese ist“, sagt Dr. Stephan Bäßler. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch die Kreuzbänder erhalten bleiben. Zugleich sind intakte Kreuzbänder aber auch die Voraussetzung für eine halbe Endoprothese.

Vor allem jüngeren Patienten wird, wenn die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind, ein halbes Knie empfohlen. Wohl wissend, dass in der Regel nach etwa 15 Jahren ein künstliches Gelenk, egal, ob halb oder ganz, verschlissen ist und ersetzt werden muss. Wer also Mitte 40 oder Anfang 50 ist, kann davon ausgehen, dass sich in späteren Jahren eine weitere Operation erforderlich machen wird. Ausschlaggebend für die Entscheidung ist allerdings nicht das Alter eines Patienten, sondern die medizinische Notwendigkeit. So ist es durchaus möglich, dass auch ältere Patienten eine Teil-Endoprothese bekommen. Generell gibt es keine Altersgrenze für einen künstlichen Gelenkersatz. Neben dem „halben Knie“ gibt es auch die Möglichkeit einer Zwei-Drittel-Prothese. In seinem Vortrag wird Oberarzt Dr. Bäßler die verschiedenen Operationen erläutern und auch auf die Vorbereitung des Patienten und die Zeit nach der OP eingehen.

Die Entscheidung über ein künstliches Kniegelenk ist von mehreren Faktoren abhängig: dem Leidensdruck infolge großer Schmerzen, der Lebensqualität, die sich ein Patient erwartet, und davon, ob alternative Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Meist sind es Knorpelschäden und Arthrose, also altersbedingter Verschleiß, die ein künstliches Kniegelenk erforderlich machen. Nur fünf bzw. zehn Prozent der Fälle sind Folgen eines Unfalls.

SZ-Gesundheitsforum am 30. Oktober, 17 Uhr, im Krankenhaus Bischofswerda, Kamenzer Straße 55. Eintritt frei.

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