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Wie ein Walross nach Leipzig zurückkehrt

Mehr als 40 Jahre war ein Walross des Naturkundemuseums in Stralsund. Nun kam es in einer Holzkiste zurück. Bis es ausgestellt wird, dauert es aber noch.

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Das Walross mit 2,50 Metern Körperlänge ist ein Hauptwerk des Präparators Herman Ter Meer, der Anfang des 20. Jahrhunderts am Zoologischen Institut und Museum der Universität Leipzig tätig war.
Das Walross mit 2,50 Metern Körperlänge ist ein Hauptwerk des Präparators Herman Ter Meer, der Anfang des 20. Jahrhunderts am Zoologischen Institut und Museum der Universität Leipzig tätig war. © dpa

Leipzig. Nach mehr als 40 Jahren in Stralsund ist ein präpariertes Atlantisches Walross am Mittwoch nach Leipzig zurückgekehrt. «Es ist authentisches Leipziger Kulturgut», sagte Ronny-Maik Leder, Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, bei der Ankunft des Lastwagens. 

Das Walross mit 2,50 Metern Körperlänge sei eines der Hauptwerke des Präparators Herman ter Meer (1871-1934), der Anfang des 20. Jahrhunderts am Zoologischen Institut und Museum der Universität Leipzig tätig war. Ende der 1970er Jahre ging das Walross als einjährige Leihgabe an das Meereskundemuseum Stralsund - dort blieb es allerdings mehr als 40 Jahre. 

Die Rückgabe sei damals «im Sande verlaufen» und wurde dann vergessen, sagte Leder. Nachdem im Vorjahr von ter Meer präparierte Primaten aus Berlin zurück an das Leipziger Museum gingen, kommt nun auch das Walross zurück. «Wir brauchen die Spitzenobjekte wieder», sagte Leder. «Das ist für uns identitätsstiftend.»

Ter Meer machte die Walrossdame, die 1911 in Grönland geschossen wurde, 1919 haltbar. Er gilt als Begründer der modernen Tierpräparation. Er spannte die Tierhaut über eine Plastik aus Gips, erklärte der Chef-Präparator des Leipziger Naturkundemuseums, René Diebitz.

Das Walross werde nun in einem Depot in Leipzig eingelagert. Danach soll es in einer neuen Ausstellung in einem neuen Standort des Naturkundemuseums zu sehen sein - möglicherweise ab 2024, wie Leder sagt. Das Atlantische Walross gilt als eine der größten Robbenarten. Die Art war zeitweise vom Aussterben bedroht. (dpa)