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Vor dem Winter potenzielle Schwachstellen am Haus überprüfen

Wer jetzt kleine Schäden behebt, schützt seine Immobilie und verhindert große Probleme in der Zukunft.

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© pixabay.com/TanteTati (Symbolfoto)

Kälte, Wind und Feuchtigkeit setzen nicht nur Menschen, Tieren und Pflanzen zu. Auch Gebäude leiden unter ihnen. Deshalb sollten Eigentümer vor dem Wintereinbruch die gefährdeten Stellen ihres Hauses unter die Lupe nehmen. Wer jetzt noch Schäden behebt, schützt seine Immobilie und verhindert gravierende Feuchteprobleme in der Zukunft.

Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor, stellvertretender Technischer Leiter des Sanierungsunternehmens Isotec, kennt die Schwachstellen von Gebäuden in- und auswendig. Auf seiner "Wintercheck-Liste" stehen sechs Punkte, die sich jeder Hauseigentümer noch vor dem Winter genau anschauen sollte:

Außenliegende Wasserstellen entleeren

Ganz oben stehen außenliegende Wasserstellen zur Gartenbewässerung. Sie müssen vor dem Winter unbedingt abgestellt und entleert werden, da in den Leitungen immer noch Wasser steht. Wenn dieses mit dem Kälteeinbruch friert, platzen die Leitungen und das austretende Wasser kann unkontrolliert in das anliegende Mauerwerk eindringen.

Risse in der Fassade schließen

Als nächstes empfiehlt Dipl.-Ingenieur Molitor, die Hauswände auf Risse hin zu inspizieren. Sie entstehen, wenn ein Gebäude sich im Laufe der Zeit "setzt" oder der Verputz marode wird. Selbst kleine Risse können so schnell zum Einfallstor für Feuchtigkeit und den damit verbundenen Folgeschäden werden.

Beschädigte Dachziegel austauschen

Nach der Fassade steht das Dach im Fokus. Extremwetterlagen wie heftige Gewitter, Starkregen und Stürme setzen den Häusern zu. Sie bewirken u.a., dass sich Dachziegel verschieben oder beschädigt werden. Feuchtigkeit kann dann ungehindert ins Gebäude dringen. Deshalb die Empfehlung: Noch vor dem Wintereinbruch das Dach genau überprüfen und Schäden von einem Dachdecker professionell beheben lassen.

Regenrinnen und Abflüsse säubern

Ein weiterer Schwachpunkt im Dachbereich sind Regenrinnen und Abflüsse. Durch Herbstlaub oder Äste sind sie häufig verstopft, laufen über und das Wasser dringt in die Gebäudewände ein. Deshalb sollte man Dachrinnen noch vor dem Winter sorgfältig reinigen.

Schmutz und Laub entfernen

Außenliegende Kellertreppen sollten ebenfalls unter die Lupe genommen werden. Auch hier sind anliegende Rinnen und Abflüsse häufig durch Schmutz und Laub verstopft. In der Folge laufen sie über und das Wasser fließt unter der Kellertür hindurch nach innen. Eine sorgfältige Reinigung der Rinnen und Abflüsse vermeidet unangenehme Folgeschäden.

Kondensation im Auge behalten

Weitere "wunde Punkte" sind Feuchteprobleme. Zum Beispiel, wenn durch Duschen oder Kochen in den Wohnraum Feuchte eingebracht und nicht ausreichend abgelüftet wird. "Im Winter sollte in der Küche, im Bad und in der Waschküche immer wieder stoßartig gelüftet werden, damit sich die Feuchte nicht in hohen Mengen im Innenraum niederschlagen kann", betont Thomas Molitor.

Je nach Feuchteeintrag kann das Lüften bis zu 5 Mal am Tag notwendig sein. Dabei sollte das Fenster vollständig geöffnet werden. Bei Minusgraden reicht eine kurze Stoßlüftung für wenige Minuten, denn ein Auskühlen der Räume soll ebenfalls verhindert werden. "Die Gefahr kondensationsbedingter Feuchteschäden lässt sich mit verbessertem Lüftungsverhalten in vielen Fällen reduzieren", rät Molitor. Bei Feuchteschäden, die auf bauphysikalischen Schwachstellen beruhen, sollte zeitnah eine Fachfirma hinzugerufen werden. (ots)