SZ + Wirtschaft
Merken

SAB vergab 3,5 Milliarden Euro an Förderungen im Jahr 2021

Mehr als die Hälfte aller sächsischen Unternehmen erhielten Kredite der Sächsischen Aufbaubank aus Corona-Programmen.

Von Martin Skurt
 3 Min.
Teilen
Folgen
Die Sächsische Aufbaubank hat am Dienstag ihre Bilanz für das Jahr 2021 veröffentlicht. Am meisten gestiegen sind die Förderungen in der Bildung und beim Wohnungsbau.
Die Sächsische Aufbaubank hat am Dienstag ihre Bilanz für das Jahr 2021 veröffentlicht. Am meisten gestiegen sind die Förderungen in der Bildung und beim Wohnungsbau. © Strohhut Pictures

Leipzig. Die Sächsische Aufbaubank (SAB) förderte 2021 mit niedrigerem Volumen. 3,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,8 Milliarden Euro) betrugen die Finanzierungszusagen, laut aktueller Pressemitteilung zur Bilanz des vergangenen Jahres. Etwas weniger als die Hälfte waren allein Corona-Hilfen, und zwar 1,5 Milliarden Euro. Diese wurden fast ausschließlich als Zuschüsse gezahlt.

Der Anteil der Darlehen am gesamten Finanzierungsvolumen betrug in diesem Jahr nur 20,7 Prozent (Vorjahr: 35,6 Prozent) beziehungsweise 724,5 Millionen Euro. Bereinigt um alle Corona-Programme liegt der Darlehensanteil im Neugeschäft damit bei 32,5 Prozent (Vorjahr: 25,1 Prozent). Die bewilligten Zuschüsse hatten mit einem Volumen in Höhe von etwa 2,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,4 Milliarden Euro) den größten Anteil an der Förderung. Die Nachfrage nach Bürgschaften der SAB blieb weiterhin verhalten.

Corona-Pandemie prägte das Geschäftsjahr 2021

Auch das Geschäftsjahr 2021 war stark durch die Corona-Pandemie geprägt, teilt die Sächsische Aufbaubank mit. Neben den Bestandsprogrammen bearbeitete die SAB 21 Corona-Hilfsprogramme mit 49.360 Bewilligungen.

Mit den Corona-Hilfen für die sächsische Wirtschaft in Höhe von 1,5 Milliarden Euro wurden 60 Prozent aller Unternehmen in Sachsen unterstützt. Allein die Unternehmen der vier großen Branchen Gastgewerbe, Tourismus, Einzelhandel, Dienstleistungen erhielten im Jahr 2021 Auszahlungen von etwa 654 Millionen Euro. Das sind 199 Millionen Euro mehr als 2020.

Förderung von Bildung und Wohnungsbau stark gestiegen

Den größten prozentualen Anstieg beim Neugeschäft gab es bei den Förderbereichen Bildung und Soziales sowie Wohnungsbau: mit einem Plus von rund 19 beziehungsweise 9 Prozent auf. Beide Bereiche wurden finanziell unterstützt, und zwar von europäischen Finanzhilfen aus dem EU-React-Programm für die Bildung sowie von Mitteln des Freistaats zur Wohnraumanpassung.

Schwerpunkte bei der Bildung waren die Digitalisierung von Schulen sowie die berufliche Aufstiegsfortbildung. Im Wohnungsbau dominierten Förderungen zur energetischen Sanierung und zum altersgerechtem Umbau sowie zur Schaffung von selbstgenutztem Wohnraum für Familien mit Kindern.

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Strukturwandel sind SAB-Schwerpunkte

Nach eigenen Aussagen engagiert sich die SAB besonders bei Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Strukturwandel. Die SAB bewilligte im vergangenen Jahr 1.743 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 67 Millionen Euro unter anderem für digitale Endgeräte für Lehrkräfte sowie die Förderung der IT-Administration an Schulen.

Bei der Transformation zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft hat die SAB 2021 sachsenweit Unternehmen und Einrichtungen mit Mitteln des Freistaats, der Bundesregierung und der EU versorgt. Für den Klimaschutz flossen 2,1 Millionen Euro Zuschüsse sowie etwa 192 Millionen Euro Darlehen. Der Bereich Nachhaltigkeit mit den Facetten Wirtschaft, Soziales und Bildung förderte die Bank mit etwa einer Milliarde Euro Zuschüssen sowie rund 307 Millionen Euro Darlehen.

Ein weiterer Fokus der SAB lag auf dem Strukturwandel in Kohleregionen. Für kommunale Projekte und institutionelle Landesvorhaben wurden etwa 43 Millionen Euro Zuschüsse aus Bundes- und Landesmitteln bewilligt. Für erste begonnene Vorhaben zahlte die Förderbank rund 3,1 Millionen Euro aus.