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Der Coup mit den Killerzellen gegen Krebs

Der Dresdner Professor Gerhard Ehninger hat zwanzig Jahre geforscht. Seine Firma war kurz vor dem Aus und könnte nun ein Weltkonzern werden.

Von Stephan Schön
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Gemoab hat jahrelang an neuen Mitteln gegen Krebs geforscht. Jetzt könnten diese Therapien tatsächlich bis zur Anwendung gebracht werden.
Gemoab hat jahrelang an neuen Mitteln gegen Krebs geforscht. Jetzt könnten diese Therapien tatsächlich bis zur Anwendung gebracht werden. © Gemoab

Das kam anders als erwartet. Statt Konkurs ein Milliardendeal. Statt ruhigem Ruhestand nun Management. Gerhard Ehninger bekommt eine Chance, eine Verantwortung, wie wohl sein ganzes Leben zuvor noch nie. Ehninger ist an die 70. Lebt in Dresden und ist vor drei Jahren in den Ruhestand gegangen. Er war Klinikdirektor und Arzt am Dresdner Uniklinikum. Professoren müssen, ob sie wollen oder nicht, mit 65+ in den Ruhestand. Das passte ihm nicht. Schon Jahre davor nicht. Er gründete 2011 seine eigene Firma Gemoab. Nicht als Altersruhesitz, sondern für einen gesicherten Alters-Unruhezustand. „Du darfst doch nicht erst mit 65 überlegen, wer braucht mich dann noch? Dann muss das längst feststehen.“

Gemoab hat einen Weg gefunden, Krebszellen so effektiv abzutöten, wie es bisher nicht möglich war. Es schafft Killerzellen gegen den Tumor. Das Unternehmen wurde eben von deutschen Investoren als eine der potentesten Biotech-Firmen eingestuft. Nun gibt der US-Investor Blackstone eine Viertelmilliarde Dollar aus, um die Dresdner Technologie zum Weltmarktführer einer neuen Art von Krebsmedizin zu machen. Mit der größten Biotech-Investition in eine ostdeutsche Firma ändert sich für Ehninger so einiges.

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