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Deutsches Forschungsprojekt untersucht Grube Turow

Im Projekt der Unis Freiberg, Stuttgart und des Forschungszentrums Jülich geht es um Wasserkonflikte in Deutschland. Was die Wissenschaftler dabei anhand von Turow lernen wollen.

Von Anja Beutler
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Bergbau wie hier in Turow greift erheblich in den Wasserhaushalt einer Region ein.
Bergbau wie hier in Turow greift erheblich in den Wasserhaushalt einer Region ein. © Archivfoto: AP

Der Streit und die Interessenskonflikte rund um den Tagebau Turow sind Teil eines größeren Studienprojektes zum Thema "Zukünftige Wasserkonflikte in Deutschland", das von der TU Bergakademie Freiberg, der Universität Stuttgart und dem Forschungszentrum Jülich durchgeführt wird. Ziel des seit September 2022 bis August 2025 laufenden Projekts ist es, zu verstehen, welche Konflikte in der Zukunft entstehen können, welche Interessengruppen eine Rolle spielen und wie und wann sich Konflikte verschärfen. Aus den Erkenntnissen sollen dann Lösungen erarbeitet werden, wie Konflikte gemindert oder gelöst werden können. Als Ansatz wählen die Wissenschaftler dabei unter anderem die sogenannte Spieltheorie.

Die TU Bergakademie Freiberg wird sich dabei in ihrem Teil mit einer Fallstudie zu einem Bergbaugroßprojekt befassen - dem Tagebau Turow. Neben einer Analyse der Akteure, die hier ihre jeweiligen Interessen vertreten, geht es um gegenseitige Einflüsse und Beziehungen untereinander.

Die anderen Projektpartner werden sich mit anderen Aspekten befassen: Die Stuttgarter Forscher kümmern sich um Konflikte in der Bewässerung und Wasserbedarf von Landwirtschaft und städtischem Grün. Das Forschungszentrum Jülich untersucht mögliche Konflikte in einem Flusseinzugsgebiet, heißt es in einer Darstellung des kurz "ZuWaKo" genannten Forschungsprojektes.

Ob die Ergebnisse in irgendeiner Weise auch bei der Lösung von Konflikten rund um den Tagebau Turow angewandt werden können, bleibt dabei offen. Dass es aber generell zu verstärkter Konkurrenz um Wasser kommen wird, davon gehen die Forscher aus, da als Folge des Klimawandels "Hitzewellen, Trockenheit, aber auch Starkregenereignisse bereits heute in Deutschland spürbar" werden, wie es in der Projektbeschreibung heißt.