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Envia-Tel will 80.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgen

Der IT-Dienstleister fokussiert ferner auf die Verdichtung seiner Glasfasernetze in Gewerbebieten.

Von Michael Rothe
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Envia-Tel betreibt in Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg ein rund 6.600 Kilometer großes Glasfasernetz.
Envia-Tel betreibt in Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg ein rund 6.600 Kilometer großes Glasfasernetz. © dpa

Markkleeberg. Der Telekommunikationsdienstleister Envia-Tel treibt die Digitalisierung in Mitteldeutschland voran. Laut Firmenchef Stephan Drescher will der Glasfasernetzbetreiber mit Sitz in Markkleeberg bis 2026 im Großraum Leipzig und im Erzgebirge 80.000 Haushalte an schnelles Internet mit 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) anbinden. Dafür seien Investitionen von 350 Millionen Euro geplant.

Die Tochter des Energieversorgers Envia-M mit gut 230 Beschäftigten bietet Produkte und Dienstleistungen im gesamten Spektrum der Telekommunikation, Services für Netzbetreiber und Cyber-Security-Lösungen an. Ihr Datacenter Campus Leipzig ist eines der modernsten Rechenzentren Europas und bietet Platz für 60.000 Server. Mit seinem 6.600 Kilometer großen Glasfasernetz erreicht Envia-Tel 40.000 Unternehmen in 350 Gewerbegebieten. Firmen stehen Übertragungsgeschwindigkeiten bis 100 Gbit/s zur Verfügung.

Im Oktober war in Leipzig der erste Internetknoten für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gestartet. Er sorge für noch schnellere und stabilere Anbindung an die weltweiten Datennetze, so Drescher. Geringe Latenz – ein Datenaustausch im kleinen einstelligen Millisekunden-Bereich – sei vor allem für Echtzeitanwendungen beim autonomen Fahren, in Telemedizin und Onlinegaming wichtig.

Das Netzgebiet von Envia-Tel erstreckt sich von Vogtland und Erzgebirge über Ostthüringen, Harz, Leipziger Raum und Südbrandenburg bis nach Cottbus. Um Dresden und ganz Ostsachsen macht der Dienstleister indes einen großen Bogen. Absprachen mit der dort agierenden Sachsen-Energie (Enso, Drewag) gebe es aber nicht, betont Drescher.

Wegen des Wachstums und hoher Investitionen tritt das Unternehmen bilanziell auf der Stelle. Der Umsatz sank 2022 von 69,5 auf 68,1 Millionen Euro – wegen rückläufiger Geschäfte als interner Dienstleister des Envia-M-Konzerns. Langfristig wird ein Geschäft von 100 Millionen Euro angepeilt. Der Jahresüberschuss lag bei 153.000 Euro – nach gut drei und vier Millionen Euro 2019 und 2020 sowie einem leichten Minus von 26.000 Euro im vergangenen Jahr.

Für Geschäftsführer Drescher ist das kein Drama. Amazon habe über Jahrzehnte keinen Gewinn ausgewiesen, argumentiert er. Der Firmenchef sieht „eher Betrachtungszeiträume von 40 Jahren“.