Von Rolf Obertreis
Seit Jahren war die Situation nicht mehr so schwierig, sein Erspartes sicher und rentabel anzulegen. Die Corona-Pandemie hat dazu ihren Beitrag geleistet. Zudem haben Banken und Sparkassen jahrelang fast keine Zinsen auf das Sparbuch und auf Sparkonten gezahlt. Erst langsam ändert sich das wieder, vor allem für Geld, das ein, zwei oder mehr Jahre fest angelegt wird. Mehr noch: Lange haben sie dafür auch noch die Hand aufgehalten und „Verwahrentgelte“ auf Guthaben auf Girokonten und auf Spareinlagen kassiert, weil sie selbst bei der Europäischen Zentralbank (EZB) für Einlagen Zinsen zahlen mussten. Mit der Erhöhung der Zinsen durch die EZB im Juli hat sich das geändert.
Gleichwohl lässt die mittlerweile bei fast acht Prozent angekommene Inflation das Ersparte täglich weniger werden. Selbst wer einen Zins von 0,5 Prozent erhält, verliert unter dem Strich. Die Inflation von acht Prozent muss abgezogen werden. Dann liegt die reale Rendite bei minus 7,5 Prozent.
Das heißt: Von 1.000 Euro bleiben am Jahresende noch 925 Euro. Der russische Überfall auf die Ukraine hat die Lage noch mal dramatisch verändert, nicht nur weil die Inflation befeuert wird, sondern weil die Wirtschaft leidet, die Einkommen stagnieren oder sogar schrumpfen und weil die Unsicherheit so groß ist wie seit Jahren nicht. Wer etwa 5.000 oder 10.000 Euro geerbt, eine Abfindung erhalten oder auf andere Weise profitiert hat, muss sich die Frage stellen: Was tun mit dem Geld, statt es zuhause unter das Kopfkissen zu legen?
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