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Früherer Volkswagen-Chef Carl Hahn gestorben

Carl Hahn ist tot. Der langjährige Vorstandschef der Volkswagen AG wurde 96 Jahre alt.

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Der langjährige Vorstandschef der Volkswagen AG, Carl Hahn, ist am Samstag im Alter von 96 Jahren gestorben.
Der langjährige Vorstandschef der Volkswagen AG, Carl Hahn, ist am Samstag im Alter von 96 Jahren gestorben. © picture alliance / dpa

Der langjährige Vorstandschef der Volkswagen AG, Carl Hahn, ist am Samstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Dies bestätigte eine Sprecherin der Hahn-Stiftung.

Hahn sei zu Hause in Wolfsburg gestorben. Der am 1. Juli 1926 in Chemnitz geborene Manager hatte in seiner Zeit als VW-Chef die Grundlagen für den Weltkonzern gelegt. In seine Amtszeit ab 1982 fielen die Übernahmen von Seat und Skoda. Außerdem begann Hahn die Expansion des Unternehmens nach China.

Vor seinem Aufstieg zum VW-Chef hatte Hahn ab 1973 den Reifenhersteller Continental geleitet. Zuvor hatte er für Volkswagen den Käfer in den USA groß gemacht.

Carl Hahn bei der Preisverleihung "Unternehmer des Jahres" 2021 in Dresden.
Carl Hahn bei der Preisverleihung "Unternehmer des Jahres" 2021 in Dresden. © Arvid Müller

Auch nach seinem Ausscheiden aus dem VW-Konzern war Hahn als Buchautor und Redner gefragt. In Wolfsburg, das ihm zur Heimat geworden war, saß Hahn im Kuratorium des Kunstmuseums, das er mit initiiert hatte. Dort hatte er ein Büro, in dem seine zahlreichen Termine koordiniert wurden, die er auch als Rentner hatte.

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) twitterte am Abend: "Wenigen Menschen haben wir Sachsen so viel zu verdanken wie Carl Hahn."

Diese "großartige Persönlichkeit" habe Automobilindustrie zurück nach Ostdeutschland geholt und so sächsische Geschichte geschrieben. Mit seinem Tod verliere Deutschland einen "Wirtschaftskapitän" und Chemnitz einen "großartigen Ehrenbürger".

Der Oberbürgermeister von Chemnitz, Sven Schulze (SPD), würdigte Hahn in einer Mitteilung vom Sonntag als "großartigen Unternehmer und Menschen, der seiner Geburtsstadt immer verbunden geblieben ist". Hahn habe persönlich maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der traditionsreiche Automobilstandort nach 1990 neu aufstellen und wirtschaftlich erfolgreich werden konnte, und bis zuletzt Anteil an der Entwicklung der Stadt genommen.

"Er war für mich eine wahrhaft beispielgebende Persönlichkeit, der unternehmerischen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Bodenständigkeit verbunden hat", schrieb Schulze weiter. "Ein vielseitig interessierter Mann mit wachem Geist und klarem Blick für die zukünftigen Herausforderungen und Notwendigkeiten." Chemnitz habe ihm viel zu verdanken, "er wird fehlen". Hahn hatte für sein Engagement zugunsten der Region 1994 die Ehrenbürgerschaft der Stadt erhalten.

Hahn war verheiratet und hatte vier Kinder. Die Trauerfeier wird nach Informationen der "Welt" am 24. Januar in Wolfsburg begangen. (dpa)