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Ganztägiger Streik bei Bofrost in Sachsen

Die Beschäftigten bei Bofrost legen für einen Haustarifvertrag und ein höheres Grundgehalt die Arbeit nieder.

Von Michael Rothe
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Verdi will für die rund 200 Beschäftigten von Bofrost in Sachsen einen Haustarifvertrag mit auskömmlichem Grundgehalt erstreiten. Es geht um die Anerkennung des Abschlusses von Nordrhein-Westfalen auch an den acht Standorten im Freistaat.
Verdi will für die rund 200 Beschäftigten von Bofrost in Sachsen einen Haustarifvertrag mit auskömmlichem Grundgehalt erstreiten. Es geht um die Anerkennung des Abschlusses von Nordrhein-Westfalen auch an den acht Standorten im Freistaat. © obs

Dresden. Bei Bofrost ging am Mittwoch in Sachsen nur wenig. Die Gewerkschaft Verdi hatte die rund 200 Beschäftigten des Direktvertreibers von Tiefkühlkost und Speiseeis zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen – und etwa ein Drittel von ihnen sei dem auch gefolgt, hieß es von Verdi.

Die Gewerkschaft fordert vom Konzern, die Tarifverträge für den Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen, wo das Unternehmen in Straelen seinen Sitz hat, auch in Sachsen anzuerkennen. Der Arbeitgeber lehne das ab und verhandle „gefühlt mit Betriebsräten gefühlt schon vier Jahre lang ein neues Entgeltmodell“, sagt Verhandlungsführerin Sylke Hustan zu Sächsische.de. Es gehe vor allem um ein höheres Grundgehalt für die Fahrer zu deren finanziellen Absicherung. Nach Angaben der Gewerkschaftssekretärin hat das Lager in Adorf bei Chemnitz am Mittwoch lahmgelegen.

Bofrost hat in Sachsen acht Standorte, unter anderem in Dresden, Malschwitz bei Bautzen und in Kesselsdorf. Die dortige Leitung wollte sich nicht zum Ausstand äußern. Bofrost erwirtschaftet in zwölf europäischen Ländern fast 1,5 Milliarden Euro Umsatz, gut die Hälfte davon in Deutschland. Dort beliefern 114 Niederlassungen etwa 2,2 Millionen Haushalte. Der Marktanteil im Direktvertrieb von Tiefkühlkost und Eiscreme liegt bei 70 Prozent.