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Lausitz will Zentrum der Carbonfaser-Forschung werden

Die Lausitz will ein führender Standort in der Carbonfaser-Forschung werden. Ein Schlüsselprojekt in diesem Bestreben ist die Carbon LabFactory Lausitz.

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Forschung statt Kohle: Die Lausitz will ein führender Standort in der Carbonfaser-Forschung werden.
Forschung statt Kohle: Die Lausitz will ein führender Standort in der Carbonfaser-Forschung werden. © dpa

Boxberg. Die Lausitz will im Zuge des Strukturwandels in den Braunkohlegebieten zu einem führenden Standort der Carbonfaser-Forschung werden. Das Zentrum Carbon LabFactory Lausitz - eines der großen Leuchtturmprojekte des Strukturwandels in der Lausitz - steht im Fokus einer am Donnerstag vorgestellten Kampagne. Unter dem Motto "Hier wird was!" sollen Großplakate Zuversicht für einen Erfolg der Vorhaben vermitteln. Präsentationsort der Kampagne ist die Gemeinde Boxberg, in der die Carbon LabFactory Lausitz entstehen soll.

"Wir brauchen neue Ideen und Technologien, um in der Zukunft bestehen zu können. So war es immer, und so ist es auch jetzt", erklärte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU). Die Carbon LabFactory Lausitz werde Sachsen zu einem der führenden Standorte in diesem Forschungszweig machen und damit bei der Schaffung zukunftsweisender Arbeitsplätze in der Region helfen. Nach Angaben des Ministeriums wird das Projekt mit 62,3 Millionen Euro vom Bund und vom Land Sachsen unterstützt. Im Kern geht es um die Entwicklung grüner Carbonfasern - mit Strom aus Solarenergie und auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen.

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Carbonfasern sind ein sehr leichter Werkstoff und erlauben damit eine deutlicher Gewichtsreduktion, was wiederum den Energiebedarf minimiert. Kohlenstofffasern kommen heute etwa im Flugzeugbau und in der Automobilindustrie zum Einsatz. Carbon steckt auch in Fahrradrahmen, Tennisschlägern oder Angelruten. Diesem Werkstoff wird allerdings ein weit größeres Potenzial zugeschrieben.

In Boxberg soll die Produktion vom Molekül bis hin zum fertigen Bauteil erforscht werden. Vergleichbare Einrichtungen gebe es weltweit bislang nur zwei - in den Vereinigten Staaten und in Australien, hieß es. In Boxberg sind maßgeblich Leichtbauexperten der TU Chemnitz beteiligt.

"Der Strukturwandel ist kein Vorhaben der Zukunft. Wir sind längst mittendrin", betonte Minister Schmidt: "Natürlich bedarf es oftmals noch einer gewissen Fantasie, sich vorzustellen, was vielerorts aus den Projekten entstehen wird und was dies für die Region bedeutet. Absichtserklärungen, Projektanträge und Planungen sind längst nicht so überzeugend, wie Spatenstiche, Richtfeste, Einweihungen und Neueinstellungen." Mit der Kampagne wolle man zeigen, dass niemand die Region verlassen müsse. "Ganz im Gegenteil: Wir brauchen die Menschen hier. Denn kluge Köpfe und zupackende Hände werden die wichtigste Ressource sein." (dpa)