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Sachsens wilde Schwalben

33 Jahre nach der Wende ist die „Vespa des Ostens“ begehrter und teurer denn je. Hier erzählen Liebhaber von ihren schrägen Umbauten und kultigen Mopedtreffen.

Von Andreas Rentsch
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Martin Müller aus dem Erzgebirge hat die kleinste und tiefste fahrfähige Schwalbe konstruiert.
Martin Müller aus dem Erzgebirge hat die kleinste und tiefste fahrfähige Schwalbe konstruiert. © kairospress

Von allen Schwalben des Ostens fliegt die babyblaue aus dem Erzgebirge am tiefsten. „Pocketschwalbe“ hat ihr Erbauer sie getauft. Weil sie, wie er augenzwinkernd behauptet, „in jede Tasche passt“. Was selbstverständlich übertrieben ist.

Aber es dürfte schwierig sein, Martin Müller den Superlativ abzujagen, die kleinste und tiefste fahrfähige Schwalbe zu besitzen. Weniger als 20 Millimeter bleiben zwischen der Unterkante der Heckverkleidung und dem Asphalt. In Schräglage durch die Kurve? Lieber nicht. Müllers Moped taugt vorwiegend zum Geradeausfahren, auch wegen der schmalen Fahrradreifen. Untermalt vom Rängtängtängtäng des Zweitakters geht es gemächlich vorwärts. „Der Motor stammt aus dem Spatz und hat 2,3 PS“, sagt der 38-Jährige, der in Chemnitz lebt und für eine Messinstrumente-Firma in Thalheim arbeitet.

Wo immer er fährt, drehen sich die Leute nach seiner Schwalbe um: Martin Müller knattert mit 2,3 PS durchs Zwönitztal. Nur fürs Foto ist er mal ohne Helm auf seine Pocketschwalbe gestiegen – selbstverständlich abseits öffentlicher Straßen.
Wo immer er fährt, drehen sich die Leute nach seiner Schwalbe um: Martin Müller knattert mit 2,3 PS durchs Zwönitztal. Nur fürs Foto ist er mal ohne Helm auf seine Pocketschwalbe gestiegen – selbstverständlich abseits öffentlicher Straßen. © kairospress
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