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Karsdorf: Pappeln abgesägt für Ausgleichsmaßnahme

Auf einem Feld an der B 170 wurden Bäume gefällt. Viele fragten sich, warum das nötig war. Die Untere Naturschutzbehörde gibt Antworten.

Von Roland Kaiser
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Auf einer von der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG bewirtschafteten Fläche an der B 170 bei Karsdorf sind jetzt Bäume gefällt und zerkleinert worden.
Auf einer von der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG bewirtschafteten Fläche an der B 170 bei Karsdorf sind jetzt Bäume gefällt und zerkleinert worden. © RK

Aus dem Erdreich ragen nur noch Stümpfe. Wo bislang eine Baumreihe die Aufmerksamkeit von Autofahrern an der Bundesstraße B170 auf sich lenkte, liegen Stämme und Astwerk in Stapeln auf dem Boden. Die Sägen haben ganze Arbeit geleistet. Zahlreiche sogenannte Hybridpappeln – eine Art, die mehrere Kreuzungen umfasst – wurden in ihre Einzelteile zerlegt.

Wer jetzt allerdings denkt, hier waren Umweltrowdys am Werk, der irrt. Im Zuge einer geplanten Baumaßnahme im unweit entfernten Karsdorf wird Platz für eine größere Pflanzaktion benötigt. Letztendlich fand sich dieser auf einem Feld an der Bundesstraße.

Hierbei handelt es sich nicht etwa um die Vorbereitungen für ein größeres Hexenfeuer. Auf diesem Feld wurde Platz geschaffen für eine größere Ersatzbepflanzung.
Hierbei handelt es sich nicht etwa um die Vorbereitungen für ein größeres Hexenfeuer. Auf diesem Feld wurde Platz geschaffen für eine größere Ersatzbepflanzung. © RK

"Die Baumfällungen sind Teil einer naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahme für die Errichtung eines forstlichen Wirtschaftsweges als Holzabfuhrweg sowie einem sich daran anschließenden Wendehammers in der Gemarkung Karsdorf", erklärte Landratsamtssprecher Thomas Kunz auf SZ-Anfrage. "Auf einer Länge von 270 Metern beginnend an der B 170 wird eine dreireihige Baum-Strauch-Hecke angelegt." Daran soll sich in östlicher Richtung eine zweireihige freiwachsende Feldhecke mit einer durchschnittlichen Breite von zehn Metern anschließen. Notwendig sei das Ganze geworden, da sich die beabsichtigte Wegebaumaßnahme im Landschaftsschutzgebiet Dippser Heide abspielt.


Statt der bis zu 60 Jahre alten Pappeln, die inzwischen ihre Zerfallsphase erreicht hätten, will der Landkreis nunmehr einen Mix aus Stiel- und Traubeneichen pflanzen lassen. Auch von Hainbuchen ist die Rede. Diese Arten würden sich für den Standort eignen, hieß es vonseiten der Kreisbehörde. Was die Strauchreihen hingegen anbelangt, gibt es offenbar noch Gesprächsbedarf. Fest steht laut Thomas Kunz, dass im kommenden Herbst die Ausgleichspflanzung über die Bühne gehen soll. An die einstigen Pappel-Senioren wird dann nichts mehr erinnern.